Als der Herr Jesus in diese Welt kam, bedeckte Finsternis die Erde und Dunkel die Völkerschaften (Jes 60,2). Die Sünde war in die Welt gekommen, und durch die Sünde der Tod, und es gab keinen Lichtstrahl, um die völlige Finsternis zu erleuchten, in der sich der Mensch befand. Wohl hätte Israel, dem die Aussprüche Gottes anvertraut worden waren, unter den Nationen ein Zeugnis von dem einen, lebendigen Gott sein sollen, aber es hat darin völlig versagt. Mehr noch: Satan regierte; denn durch die Sünde des Menschen hatte Satan Rechte über ihn erworben, und er hielt ihn unter seinen Willen geknechtet, in einem Zustand völliger Hörigkeit. Satan war der Fürst dieser Welt geworden (Joh 12,31).
Als Christus in diese Welt der Finsternis gekommen war, gab es von Anfang an zwei unterschiedliche Bereiche. Um Ihn her war Finsternis, die Finsternis des Todes; in Ihm aber war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Somit berührten sich Licht und Finsternis; das Licht hat in die Finsternis hineingeleuchtet, aber die Finsternis hat es nicht erfasst. Christus war das wahrhaftige Licht, das jeden Menschen erleuchtet (Joh 1,9). Er hatte das Leben in sich selbst. Wenige zwar nahmen das Licht an, aber es war da, leuchtend für einen jeden. Blieb jemand in der Finsternis, so deshalb, weil er sich dem Licht nicht zuwenden wollte (Joh 1,10-13). So viele Ihn aber aufnahmen, und nur diese, wurden erleuchtet; als solche bekamen sie das Leben, denn sie waren aus Gott geboren.
Während seines Aufenthaltes auf dieser Erde hatte Christus als Sohn Gottes das Leben in sich selbst (Joh 5,26). Alle, die an Ihn glaubten, wurden lebendig gemacht, so wie auch die Heiligen der früheren Heilszeitalter durch Glauben an Gott und sein Wort von neuem geboren wurden. Aber das Leben in Überfluss (Joh 10,10) konnte erst nach dem Tod und der Auferstehung Christi mitgeteilt werden. Die Gabe des ewigen Lebens an die Glaubenden der jetzigen Zeitperiode ist die Frucht und die Folge des Werkes, das Er vollbracht hat. Er selbst bestätigt es (Joh 17,1-2).
Aber weshalb war es notwendig, dass Christus starb, um Urheber oder Anführer des Lebens zu werden? (Apg 3,15).
Wir haben gesehen, dass der Tod die Frucht, der Lohn der Sünde ist (Röm 6,23). Solange daher die Frage der Sünde nicht geregelt war und folglich die Rechte eines gerechten Gottes nicht befriedigt waren, musste der Tod weiter herrschen. Der Mensch hatte die Strafe und die Folgen seiner Taten verdient und musste sie tragen, bis sich jemand fand, der seine Sache vor Gott auf sich nehmen konnte und wollte. Und gerade das hat Christus, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt, getan (Joh 1,29). Er ist gekommen, um durch seinen Tod alle Anforderungen Gottes an den Sünder zu befriedigen. Er hat den ganzen Fluch, den gerechten Lohn des Sünders, auf sich genommen; und was die Sünde des Menschen anbelangt, hat Er eine vollkommene Sühnung getan und Gott darin so sehr verherrlicht, dass Gott, um zu bezeugen, dass Er von seinem Werk befriedigt war, Ihn aus den Toten auferweckte und Ihn in den himmlischen Örtern zu seiner Rechten sitzen liess. Nun ist Er der Lebende und der Tod hat keine Gewalt mehr über Ihn (Röm 6,9). Der Heiligkeit Gottes wegen hat Christus, da Er in Gnade unseren Platz eingenommen hat, für die Sünde am Kreuz sterben müssen. Deshalb kann Gott jetzt, aufgrund der Sühnung, die Christus am Kreuz vollbracht hat, ohne der Gerechtigkeit Abbruch zu tun, alle Glaubenden rechtfertigen und sie aus dem Tod in das Leben überführen. Es gibt also kein Leben als nur in Christus und durch Ihn (Joh 3,36).
Die Schrift zeigt uns auch das Mittel, durch welches das Leben empfangen werden kann: Nur durch Glauben wird es den Menschen zuteil (Joh 5,24), und gerade darin offenbart sich die Gnade Gottes. Die Sünde hatte uns als Lohn den Tod eingetragen; wir waren tot in unseren Vergehungen und Sünden und wären für immer unter dieser Strafe und den Folgen dieses Zustandes geblieben, wenn Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, nicht seiner Natur entsprechend gehandelt und seine Liebe gegen uns darin erwiesen hätte, dass Christus, da wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Wenn der Lohn der Sünde der Tod ist, so ist nun die Gnadengabe Gottes ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. Diese Gabe gibt Er – freigebig und umsonst – allen, die sein Zeugnis über seinen Sohn, wie auch über den Zustand des Sünders, annehmen.
Christus ist unser Leben. Bleiben wir noch ein wenig bei dieser Wahrheit und ihren Folgen stehen.
1. Unser Leben ist nicht hier (Kol 3,3)
Der Apostel macht uns klar, wie aus der Tatsache, dass wir mit Christus gestorben und auferweckt sind, eine Verantwortung für uns entspringt. Da wir mit Ihm gestorben sind, sollen wir uns nicht so betragen, als lebten wir noch in der Welt (Kol 2,20). Christus ist diesem Schauplatz gestorben und hat keinen Platz mehr darin. Auch wir beginnen daher unser Leben, indem wir in der Welt unseren Platz als Gestorbene einnehmen. Wir sind mit Ihm begraben in der Taufe (Kol 2,12), und Gott hält uns für tot. Daher unsere Verantwortlichkeit, diesem Grundsatz entsprechend zu wandeln und unsere Glieder, die auf der Erde sind (Hurerei, Unreinheit, etc.) zu töten. Gott hat uns mit Christus völlig eins gemacht; Er betrachtet uns als
- der Sünde gestorben (Röm 6)
- dem Gesetz gestorben (Röm 7)
- der Welt gestorben (Gal 6)
und der Glaube ist von der Wahrheit der göttlichen Feststellung durchdrungen. Wie völlig wir durch den Tod und die Auferstehung Christi aus dem Schauplatz dieser Welt heraus in eine neue Stellung gebracht worden sind, geht aus Römer 8,9 hervor: «Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn nämlich Gottes Geist in euch wohnt.» Unser Leben ist also nicht hier auf der Erde, sondern mit Christus in Gott verborgen.
Glückselig sind wir, wenn wir alle Folgen dieser Wahrheit erfassen! Welch ein unendlicher Gewinn für uns, wenn wir das Christenleben damit beginnen, im Glauben festzuhalten, dass wir allem, was wir von Natur sind und allem, was uns umgibt, gestorben sind! Wie erhöbe es uns über die Umstände, wenn wir dies verwirklichten und den Blick unverwandt nach oben richteten, wo Christus ist, im Bewusstsein, dass unser Leben dort ist, da Er allein ja unser Leben ist! Welche Macht gäbe uns dies über die Lust der Augen, über die Lust des Fleisches und den Hochmut des Lebens! Wie haben wir uns in diesem Punkt zu richten, denn unsere Verfehlungen sind zum grossen Teil darauf zurückzuführen, dass wir in den Dingen dieser Welt leben.
Der Apostel hingegen zeigt uns in Kolosser 3,1-2, dass das «Droben», dem wir angehören, der Mittelpunkt unseres Herzens sein sollte. Müssen wir für einige Zeit in einem fremden Land leben, zu dem wir keinerlei Beziehung haben, so interessieren wir uns nicht für diesen Ort unseres Exils; unsere Gedanken, unsere Interessen, unsere Beziehungen, mit andern Worten, unser ganzes Leben steht mit unserer Heimat in Verbindung. So sollte es auch mit dem Gläubigen sein. Mit Christus gestorben und auferweckt sollten sich alle Beziehungen seines Lebens auf den Ort konzentrieren, wo sein Bürgertum ist (Phil 3,20).
Schon jetzt ist es das Ziel aller Wege Gottes mit uns, uns unter den Einfluss dieser Wahrheit zu bringen. Neigen wir dazu, unser Leben in den Dingen dieser Erde zu suchen, so wird Gott den Tod über sie gehen lassen, damit wir durch mancherlei Prüfung und Ungemach davon gelöst werden und lernen, was Er uns zu seiner Verherrlichung und zu unserem Segen lehren will: Dass Christus, und nur Er allein, das Leben seines Volkes ist. Gott breitet oft Finsternis über die irdischen Dinge, mit denen wir uns beschäftigen, damit wir die Herrlichkeit droben, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt, betrachten können.
2. Da Christus unser Leben ist, sollen wir beim Durchschreiten des Schauplatzes dieser Welt auch Christus als unser Leben offenbaren
In Galater 2,20 sagt Paulus: «Nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir.» Die Schrift zeigt uns da drei Stufen:
- «Ihr seid gestorben» (Kol 3,3). – Das ist Gottes Feststellung.
- «So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde tot seid» (Röm 6,11). – Gemäss der Einschätzung Gottes haben auch wir uns im Glauben für tot zu halten.
- «Allezeit das Sterben Jesu am Leib umhertragend, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib offenbar werde» (2. Kor 4,10). – Unsere Leiber, ehemals Werkzeuge und Diener der Sünde, hat Gott in seiner Gnade nun zu einem Mittel gemacht, durch das Christus offenbart wird.
Dass man in allem, was wir sind und tun, Christus sehe, dazu sind wir, weil Er unser Leben ist, also berufen. Dies setzt voraus, dass wir an unserem Leib fortwährend das Sterben Jesu umhertragen, dass wir fortwährend das Kreuz, das Symbol der Macht des Todes auf alles anwenden, was wir als natürliche Menschen sind, so dass nichts, was von unserer Natur kommt, sich in uns zeige, sondern nur das, was von Christus ist. Wer verstanden hat, dass das Fleisch unverbesserlich verdorben ist, weiss auch, dass ihm nicht erlaubt werden darf zu handeln. Haben wir uns vom Zorn übermannen lassen, so geben wir zu, dass wir gefehlt haben, und sind bereit, uns vor Gott zu richten, aber nicht jedermann versteht, dass die Kraft des Kreuzes Christi auf alles, was in uns von der Natur ist, und nicht nur auf die groben Formen des Bösen, anzuwenden ist. Und doch, wenn einzig das Leben Jesu in mir in Erscheinung treten soll, so liegt es auf der Hand, dass ich nichts von dem zeigen darf, was ich bin, sonst würde das Bild Christi in mir verschwommen und verdunkelt.
Sicherlich haben wir nötig, in dieser Hinsicht wachsamer zu sein; denn wie oft kommt es doch vor, dass in unseren Mussestunden, selbst in unseren Beziehungen zu den Gläubigen, weit mehr unsere Natur als Christus in uns zum Vorschein kommt. Wenn wir uns begegnen und uns unterhalten, kann es so leicht vorkommen, dass in einem Gespräch, wo scheinbar alles Freude war, wir selbst, und nicht Christus, im Vordergrund gestanden haben. Wir fehlen dann gerade in dem Stück, wofür wir erlöst und zu Gott geführt worden sind.
Es ist wahr, eine solche Verantwortlichkeit verlangt von uns eine unaufhörliche Wachsamkeit und eine fortwährende Treue. «Allezeit das Leben Jesu am Leib umhertragend», sagt der Apostel. Unsere Mussestunden sind in dieser Beziehung für uns immer besonders gefährliche Augenblicke. Wir vergessen dann so oft, dass unsere Lenden umgürtet sein und wir, mit der ganzen Waffenrüstung Gottes angetan, dastehen sollen. Zudem haben wir noch zu lernen, uns rückhaltlos zu richten. Allzu oft gleichen wir Saul, der das Beste seines Viehes und seiner Herden unter dem Vorwand verschonte, es sei dem Dienst des Herrn geweiht. Nein, nichts darf zurückbehalten werden; nichts, was mit dem Ich des natürlichen Menschen zusammenhängt, nichts, was vom Fleisch kommt, nichts von dem, was wir sind. Alles muss unter das Kreuz kommen. Dann und nur dann kann das Leben Jesu in uns offenbar werden. Zu diesem Zweck muss Gott uns gegenüber manchmal Strenge walten lassen; Er muss die irdenen Gefässe zerbrechen, damit das Licht, das in ihnen ist, nach aussen leuchten kann (Ri 7,16-19).
Wo ist die Kraft zu finden, so wird man vielleicht fragen, um der Verantwortung zu genügen, unter der wir stehen? Wir werden sie nur darin finden, dass wir mit Christus in der Herrlichkeit beschäftigt sind (2. Kor 3,18). Dadurch werden wir nach seinem Bild verwandelt und dann auch die Herrlichkeit ausstrahlen, durch die wir verwandelt worden sind. Es handelt sich also nicht nur um ein sprachliches Bild, wenn uns gesagt wird, wir seien mit Christus gekreuzigt, wir hätten den alten Menschen ausgezogen und den neuen angezogen, usw. Alle diese Dinge, wie auch unsere gesegnete Stellung in Christus, sind vielmehr feierlich ernste Wirklichkeiten vor Gott. Christus allein soll zurückbleiben. Er ist unser Leben, und Er allein soll in unserem Alltagsleben offenbar werden. Wie könnten wir die Ehre, die uns dadurch zuteilgeworden ist, je genug wertschätzen! Wie sollten wir Gott danken, dass Er aus uns Werkzeuge gemacht hat, um inmitten der Finsternis dieser Welt seinen Christus darzustellen!
3. Dass Christus unser Leben ist, wird bald offenbar werden
Auf diese Tatsache beziehen sich die Erklärungen der Schrift in Kolosser 3,3-4. Jetzt ist das Leben verborgen, aber bei der Offenbarung Christi in Herrlichkeit wird es öffentlich kundwerden. Dies geht in zwei Etappen vor sich.
Zuerst erfolgt die Auferstehung oder die Verwandlung unseres Leibes. Denn die Macht des Lebens in dem auferstandenen Christus ist eine solche, dass die Leiber der Gläubigen, ob sie lebendig sind oder im Grab liegen, so verwandelt werden, dass sie jede Spur von Verweslichkeit und Sterblichkeit verlieren: «Dieses Verwesliche muss Unverweslichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen … Dann wird das Wort erfüllt werden …. Verschlungen ist der Tod in Sieg» (1. Kor 15,53.54). Das aus Christus entspringende Leben wird siegreich herrschen und unsere Erlösung vollenden. Unser Herr selbst war es, der in seinen an Martha gerichteten Worten diese kostbare Wahrheit als Erster verkündete: «Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt; und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit» (Joh 11,25.26; vergleiche auch 1. Kor 15,51 und 1. Thes 4,13-18).
Diese Hoffnung hielt den Apostel inmitten seiner schweren Umstände aufrecht (2. Kor 4,16). Im Vergleich mit dem ewigen Gewicht von Herrlichkeit schien ihm die gegenwärtige Drangsal «leicht». Er sah im verherrlichten Christus eine Macht des Lebens, die fähig war, jede Spur von Sterblichkeit zu verschlingen und zu vernichten; denn die Erhöhung Christi in Herrlichkeit war sowohl das Ergebnis dieser Macht als auch die Offenbarung des Teiles, das die Seinen im Himmel besitzen werden.
Diese erste Etappe wird sich erfüllen, wenn der Herr kommt, um uns zu sich zu nehmen, wie es in 1. Thessalonicher 4,16-17 beschrieben wird. Unser Leib der Niedrigkeit wird dann zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit umgestaltet sein (Phil 3,21).
Christus ist unser Leben; aber diese Tatsache wird erst am kommenden Auferstehungstag ganz erfüllt sein. Jetzt schon können wir uns freuen im Bewusstsein, dass wir das ewige Leben haben und dass es für immer unser Teil sein wird, weil wir es in Christus besitzen; dann aber werden wir jede Spur von Sterblichkeit ablegen.
Wir können uns von diesen gewaltigen Veränderungen allerdings nur ein schwaches Bild machen. Doch, wie gesegnet ist es, die Blicke zu jenem Ort zu erheben, wo Christus ist, um Ihn dort verherrlicht zu sehen und uns daran zu erinnern, dass, wenn Er auch gestorben ist, Er nicht mehr stirbt und der Tod keine Gewalt mehr über Ihn hat. Indem wir Ihn so betrachten, sind wir durch Gottes Wort befugt zu sagen: Wir werden sein wie Er; denn Gott hat uns zuvor bestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit Er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern (Röm 8,29). Und da alles aus Gnaden ist, gehört das Lob Gott allein.
Als zweite Etappe folgt dann die Entfaltung dieses Lebens mit Christus in der Herrlichkeit. Sie steht in völligem Gegensatz zu unserem gegenwärtigen Zustand. Dieser Gegensatz wird in der Schrift von verschiedenen Seiten beleuchtet, so z.B. in 1. Johannes 3,2: Jetzt schon sind wir Kinder Gottes; dann aber wird offenbar werden, dass wir Christus gleich sind. Jetzt ist noch der Tod über allem, was diese Welt betrifft; Gott sagt, dass wir tot sind und wir selbst halten uns daher der Welt und der Sünde für tot. Dann aber, wenn wir mit Christus in Herrlichkeit erscheinen, wird offenbar werden, dass Er unser Leben ist und dass wir in diesem ewigen Leben mit Ihm eins sind. Dann also werden wir im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus (Röm 5,17).
Unsere Beziehungen zum Herrn ändern sich nie. Wie Christus jetzt unser Leben ist, so wird Er es auch in alle Ewigkeit sein; bei Ihm ist der Quell des Lebens (Ps 36,10). Aber der Tod, der letzte Feind, wird vor dem ewigen Zustand weggetan, und Gott «wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen» (Off 21,4). Dann gibt es für die Heiligen Gottes alle einen fortwährenden und völligen Genuss dieses Lebens in Überfluss, das sie in Dem empfangen haben, der einst gestorben, jetzt aber auferstanden ist und ewig lebt. Welch ein Gegensatz zu unseren jetzigen Umständen! Der Tod schwebt über dem ganzen Schauplatz der Welt, und wir haben in ihr Jesu Tod stets umherzutragen. Dann aber wird das Leben herrschen, nichts als das Leben, Leben in Ewigkeit!