Pflanzen in der Bibel (4)

Weizen, Unkraut

In der Bibel werden mehrere Getreidearten erwähnt: Gerste, Flachs, Weizen und Hirse. Es fällt auf, dass der Herr Jesus einige Male über die Aussaat, das Wachstum und den Ertrag des Weizens spricht.

Weizen

Nach Mais und Reis ist der Weizen die wichtigste Getreideart auf der Welt. Er gehört zu den Grundnahrungsmitteln des Menschen.

Zur Zeit des Alten Testaments wurde das Weizenmehl nicht nur zu Brot gebacken, sondern auch für das Speisopfer benötigt (2. Mo 29,2; 1. Chr 21,23). Wenn in Israel eine Hungersnot auftrat, war das kein zufälliges Ereignis. Gott wollte damit in aller Regel auf Missstände in seinem Volk aufmerksam machen (vgl. 5. Mo 11,16.17). Es traf nicht nur die Bewohner in ihrem Alltag, sondern hatte auch Einfluss auf das religiöse Leben. Wenn kein Weizen geerntet werden konnte, fehlte es an Nahrung und an den notwendigen Bestandteilen des Speisopfers.

Im Neuen Testament verwendet der Herr Jesus den Weizen, um die Jünger zu belehren. Zwei solche Bilder wollen wir jetzt etwas genauer betrachten:

1) Der Herr Jesus als Weizenkorn

In Johannes 12,24 lesen wir: «Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht.»

Nach der Aussaat beginnt das Weizenkorn in der Erde zu keimen und treibt einen Keimling hervor, der zu einer Weizenpflanze mit ein bis drei Trieben heranwächst. Für den Prozess des Keimens «stirbt» das Korn ab. Wenn es nicht gesät würde, könnte das Korn wohl erhalten bleiben, würde aber keine Pflanze mit Frucht hervorbringen.

Mit einem solchen Weizenkorn vergleicht sich der Herr Jesus: Er musste sterben, damit aus seinem Tod viel Frucht entstehen kann: Es sind die Menschen, die durch den Glauben an Ihn von der Strafe in der Hölle errettet werden. Sein Leben hätte keinen Menschen erlöst, wenn Er ohne zu sterben in den Himmel zurückgekehrt wäre. Deshalb hat Er sein Leben gelassen. Ist das nicht grossartig?

In Jesaja 53,11 liest du auch von einer Art Saat und Ernte. Was ist die Saat?



Was ist die Ernte?



Bild
Weizenährem

2) Frucht bringen

In Matthäus 13,3-9 erzählt der Herr Jesus das Gleichnis vom Sämann, der zum Säen ausging. Dabei fiel der Samen auf vier verschiedene Böden. Etwas später erklärt Er, was dieses Gleichnis bedeutet (V. 18-23).

Der Herr Jesus ist der _____________, der den guten Samen sät. Dieser Samen ist das ______________ (V. 19; Lk 8,11). Es will in jedem Menschen «Frucht» für Gott erzeugen. Bei Vielen, die das Wort hören, entsteht aus unterschiedlichen Gründen nichts für Gott. Fülle die Tabelle unten dazu aus.

 Art des BodensHindernis für Frucht
Vers 19  
Verse 20.21  
Vers 22  

Wenn der Same auf das gute, vorbereitete Ackerland fällt, kommt daraus Frucht hervor. Dazu muss der Mensch das Wort Gottes ___________ und ____________ (V. 23).

Die Fruchtmenge fällt nicht immer gleich aus. Bei einer Weizenpflanze können ein, zwei oder drei Stängel mit Ähren heranwachsen. Jede Ähre enthält ca. 30 Körner. Rechne aus, wie viele Körner maximal entstehen können: _____ Körner.

Vergleiche jetzt dein Ergebnis mit der Aussage des Herrn Jesus in Vers 23: Er spricht von maximal _______ Körnern. Hat Er einen Rechenfehler gemacht? Nein, Er freut sich so über diese grosse Frucht, dass Er sie noch grösser einschätzt, als sie schon ist!

Weizen und Unkraut

In Matthäus 13,24-30 erzählt der Herr Jesus ein weiteres Gleichnis, in dem neben dem Weizen auch das Unkraut (Lolch) eine Rolle spielt. Zu diesem Gleichnis gibt Er ebenfalls eine Erklärung ab (V. 36-43).

Als Folge des Sündenfalls wächst auf den Feldern und im Garten Unkraut. Das macht den Anbau mühsam, weil gejätet werden muss. Unkraut kann durchaus auch schön aussehen, bringt aber keine Frucht und verdrängt Kulturpflanzen.

Das Gleichnis handelt von einem Acker, auf den guten Samen gesät wird. Der Sämann ist der ________________ (V. 37), also der Herr Jesus selbst.

Bild
Lolch
Lolch: Bei Matthäus 13,25 findest du eine Fussnote. Sie erklärt, dass es sich beim Unkraut um eine Pflanze handelt, die Lolch genannt wird und sehr ähnlich aussieht wie Weizen. Statt Korn entsteht aber nur ein kleiner, nutzloser Same.

Etwas später kommt der Teufel. Er ist der __________ und will dem Herrn Jesus schaden (V. 39). Er sät Unkrautsamen auf den gleichen Acker.

Beide Samenarten sprossen. Anfänglich sieht man kaum einen Unterschied zwischen den Weizenpflanzen und dem Unkraut. Mit der Zeit wird den Knechten des Sämanns aber klar, dass im Acker viel Unkraut vorhanden ist. Sie können gar nicht verstehen, wie es dazu gekommen ist, und möchten es sofort ausreissen. Der Sämann hindert sie daran, denn es wäre ein zu grosses Risiko. Leicht könnte eine Weizenpflanze mit Lolch verwechselt und ausgerissen werden. Welch ein Schaden! Erst bei der Ernte lässt sich das Unkraut eindeutig vom Weizen unterscheiden.

Der Herr Jesus will uns damit zeigen, dass es heute im Reich der Himmel sowohl «Söhne des Reiches» als auch «Söhne des Bösen» gibt. Der Acker ist ein Bild der Welt, wo es Menschen gibt, die sich zum Herrn Jesus bekennen. Aber nicht alle sind echte Jünger. Ergänze die untenstehende Tabelle.

Samenart im GleichnisBezeichnung in der ErklärungBedeutung
   
   

Was heisst das für dich und mich? Wir führen unser Leben mitten unter Ungläubigen, von denen sich einige Christen nennen, ohne eine Glaubensbeziehung zum Herrn Jesus zu haben. Wir können und müssen diese unechten Jünger nicht aus der Christenheit ausrotten. Das macht der Herr mit seinen Engeln in der Zukunft. Alle Menschen, die sich nie bekehrt haben, wird Er in die Hölle bringen – auch solche, die sich zwar Christen genannt, aber nie über ihre Sünden Buße getan haben.

Das Unkraut ist so stark, dass der ganze Acker davon geprägt ist. Daraus lernen wir: Die Ungläubigen und ihr Verhalten um uns her können einen starken Einfluss auf uns haben, besonders wenn sie sich auch als Christen ausgeben. Das macht es nicht leicht, dem Herrn Jesus nachzufolgen. Es fordert von dir und mir eine enge Beziehung zu Ihm.

Das grosse Problem in der Christenheit ist Nachahmung. Mit dieser Methode versucht der Teufel möglichst grosse Verwirrung zu stiften. Menschen geben vor, Christen zu sein, sind es aber nur äusserlich. Es kann so weit kommen, dass wir nicht sicher sind, ob jemand wirklich an den Herrn Jesus glaubt oder nicht. In 2. Timotheus 2,19-21 werden wir belehrt, wie wir uns in dieser Situation verhalten sollen:

  1. Wir überlassen dem Herrn das Urteil über die Menschen: Er kennt alle, die Ihm gehören, weil Er sie durch sein Blut erkauft hat.
  2. Wir orientieren uns am sichtbaren Verhalten der Menschen: Wenn sie ungerecht leben, müssen wir uns von Ihnen trennen und können keinen unnötigen Kontakt mit ihnen pflegen.

Hier findest du die Lösungen zum Lückentext.