Johannes » Kapitel 18

Elberfelder Übersetzung

Gewässer in Israel (2)
2. Samuel 15,17-24; 1. Könige 2,36-46; 1. Könige 15,9-15; Johannes 18,1

So musste der Christus leiden (4)
Matthäus 26,58.69-75; Markus 14,54.66-72; Lukas 22,54-62; Johannes 18,15-18.25-27

So musste der Christus leiden (6)
Matthäus 27,11-14; Markus 15,2-5; Lukas 23,2-6; Johannes 18,28-38

1Als Jesus dies gesagt hatte, ging er mit seinen Jüngern hinaus auf die andere Seite des Baches Kidron, wo ein Garten war, in den er hineinging, er und seine Jünger.2Aber auch Judas, der ihn überlieferte, wusste den Ort, weil Jesus sich oft dort mit seinen Jüngern versammelte.3Als nun Judas die Schar Soldaten und von den Hohenpriestern und1 Pharisäern Diener erhalten hatte, kommt er dahin mit Leuchten und Fackeln und Waffen.4Jesus nun, der alles wusste, was über ihn kommen würde, ging hinaus und sprach2 zu ihnen: Wen sucht ihr?5Sie antworteten ihm: Jesus, den Nazaräer. Jesus3 spricht zu ihnen: Ich bin es. Aber auch Judas, der ihn überlieferte, stand bei ihnen.6Als er nun zu ihnen sagte: Ich bin es, wichen sie zurück und fielen zu Boden.7Da fragte er sie wieder: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesus, den Nazaräer.8Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ich es bin; wenn ihr nun mich sucht, so lasst diese gehen! –9damit das Wort erfüllt würde, das er sprach: Von denen, die du mir gegeben hast, habe ich keinen verloren4.10Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus.11Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide! Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken?

12Die Schar nun und der Oberste und die Diener der Juden nahmen Jesus fest und banden ihn;13und sie führten ihn zuerst zu Annas, denn er war Schwiegervater des Kajaphas, der jenes Jahr5 Hoherpriester war.14Kajaphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es sei nützlich, dass ein Mensch für das Volk sterbe.

15Simon Petrus aber folgte Jesus und der andere6 Jünger. Dieser Jünger aber war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus hinein in den Hof des Hohenpriesters.16Petrus aber stand an der Tür draußen. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war7, hinaus und sprach mit der Türhüterin und führte Petrus hinein.17Da spricht die Magd, die Türhüterin, zu Petrus: Bist nicht auch du einer von den Jüngern dieses Menschen? Er sagt: Ich bin es nicht.18Es standen aber die Knechte und die Diener da, die ein Kohlenfeuer gemacht hatten, weil es kalt war, und wärmten sich; Petrus aber stand auch bei ihnen und wärmte sich.

19Der Hohepriester nun fragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre.20Jesus antwortete ihm: Ich habe öffentlich zu der Welt geredet, ich habe allezeit in der Synagoge und im Tempel gelehrt, wo alle Juden zusammenkommen, und im Verborgenen habe ich nichts geredet;21warum fragst du mich? Frage die, die gehört haben, was ich zu ihnen geredet habe; siehe, diese wissen, was ich gesagt habe.22Als er aber dies gesagt hatte, schlug einer der Diener, der dabeistand, Jesus ins Angesicht und sagte: Antwortest du so dem Hohenpriester?23Jesus antwortete ihm: Wenn ich übel geredet habe, so gib Zeugnis von dem Übel; wenn aber recht, warum schlägst du mich?24Annas nun sandte ihn gebunden zu Kajaphas, dem Hohenpriester.8

25Simon Petrus aber stand da und wärmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist nicht auch du einer von seinen Jüngern? Er leugnete und sprach: Ich bin es nicht.26Einer von den Knechten des Hohenpriesters, der ein Verwandter dessen war, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte, spricht: Sah ich dich nicht in dem Garten bei ihm?27Da leugnete Petrus wiederum; und sogleich krähte der Hahn.

28Sie führen nun Jesus von Kajaphas in das Prätorium; es war aber frühmorgens. Und sie gingen nicht in das Prätorium hinein, um sich nicht zu verunreinigen, sondern das Passah essen zu können.29Pilatus ging nun zu ihnen hinaus und sprach: Welche Anklage bringt ihr gegen diesen Menschen vor?30Sie antworteten und sprachen zu ihm: Wenn dieser nicht ein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht überliefert.31Da sprach Pilatus zu ihnen: Nehmt ihr ihn und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Es ist uns nicht erlaubt, jemand zu töten –32damit das Wort Jesu erfüllt würde, das er sprach, andeutend, welchen Todes er sterben sollte.

33Pilatus ging nun wieder in das Prätorium hinein und rief Jesus und sprach zu ihm: Bist du der König der Juden?34Jesus antwortete: Sagst du dies von dir selbst aus, oder haben dir andere von mir gesagt?35Pilatus antwortete: Bin ich etwa ein Jude? Deine Nation und die Hohenpriester haben dich mir überliefert; was hast du getan?36Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.37Da sprach Pilatus zu ihm: Also bist du doch ein König? Jesus antwortete: Du sagst es, dass ich ein König bin.9 Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme.38Pilatus spricht zu ihm: Was ist Wahrheit? Und als er dies gesagt hatte, ging er wieder zu den Juden hinaus und spricht zu ihnen: Ich finde keinerlei Schuld an ihm;39ihr seid aber gewohnt, dass ich euch an dem Passah einen Gefangenen freilasse. Wollt ihr nun, dass ich euch den König der Juden freilasse?40Da schrien wiederum alle und sagten: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein Räuber.

  • 1A.f.h. von den.
  • 2A. l. spricht.
  • 3A. l. Er.
  • 4O. verderben lassen.
  • 5O. jenes Jahres.
  • 6A. l. ein anderer.
  • 7A. l. der Bekannte des Hohenpriesters.
  • 8O. Annas nun hatte … gesandt.
  • 9D. h. Ja, ich bin ein König.