Johannes » Kapitel 19

Elberfelder Übersetzung

Siehe!
Jesaja 42,1-4; Matthäus 25,6; Johannes 1,29; Johannes 19,5

So musste der Christus leiden (9)
Matthäus 27,26-30; Markus 15,15-19; Johannes 19,1-6

So musste der Christus leiden (12)
Matthäus 27,33-38; Markus 15,22-27; Lukas 23,33-34; Johannes 19,17-24

Nikodemus
Johannes 3,1-9; Johannes 7,50-52; Johannes 19,39-42

Nikodemus
Johannes 3,1-21; Johannes 7,50-52; Johannes 19,39-42

Der Jünger, den Jesus liebte
Johannes 13,23-26; Johannes 19,25-27; Johannes 20,1-3; Johannes 21,1-7.19-20

Der Jünger, den Jesus liebte
Johannes 13,23-25; Johannes 19,26-27; Johannes 20,1-2; Johannes 21,7.20-21

Siehe, der Mensch
Johannes 19,5

Gabbatha
Johannes 19,13

1Dann nahm nun Pilatus Jesus und ließ ihn geißeln.2Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und warfen ihm ein Purpurgewand um;3und sie kamen auf ihn zu und sagten: Sei gegrüßt, König der Juden! Und sie schlugen ihm ins Angesicht.4Und Pilatus ging wieder hinaus und spricht zu ihnen: Siehe, ich führe ihn zu euch heraus, damit ihr wisst, dass ich keinerlei Schuld an ihm finde.5Jesus nun ging hinaus, die Dornenkrone und das Purpurgewand tragend. Und er spricht zu ihnen: Siehe, der Mensch!6Als ihn nun die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie und sagten: Kreuzige, kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm.7Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz muss er sterben, weil er sich selbst zu Gottes Sohn gemacht hat.

8Als nun Pilatus dieses Wort hörte, fürchtete er sich noch mehr;9und er ging wieder in das Prätorium hinein und spricht zu Jesus: Woher bist du? Jesus aber gab ihm keine Antwort.10Da spricht Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Weißt du nicht, dass ich Gewalt habe, dich freizulassen, und Gewalt habe, dich zu kreuzigen?11Jesus antwortete ihm: Du hättest keinerlei Gewalt gegen mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre; darum hat der, der mich dir überliefert hat, größere Sünde.12Daraufhin suchte Pilatus ihn freizulassen. Die Juden aber schrien und sagten: Wenn du diesen freilässt, bist du kein Freund des Kaisers; jeder, der sich selbst zum König macht, spricht gegen den Kaiser1.13Als nun Pilatus diese Worte hörte, führte er Jesus hinaus und setzte sich auf den Richterstuhl an einen Ort, genannt Steinpflaster, auf Hebräisch aber Gabbatha.14Es war aber Rüsttag des Passah; es war um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Siehe, euer König!15Sie aber schrien: Hinweg, hinweg!2 Kreuzige ihn! Pilatus spricht zu ihnen: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen König als nur den Kaiser.16Dann nun überlieferte er ihn an sie, damit er gekreuzigt würde. Sie aber nahmen Jesus hin und führten ihn fort.

17Und sein3 Kreuz tragend, ging er hinaus zu der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgatha heißt,18wo sie ihn kreuzigten und zwei andere mit ihm, auf dieser und auf jener Seite, Jesus aber in der Mitte.19Pilatus schrieb aber auch eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz. Es war aber geschrieben: Jesus, der Nazaräer, der König der Juden.20Diese Aufschrift nun lasen viele von den Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt4; und es war geschrieben auf Hebräisch, Lateinisch und Griechisch.21Die Hohenpriester der Juden sagten nun zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern dass jener gesagt hat: Ich bin der König der Juden.22Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben.

23Die Soldaten nun nahmen, als sie Jesus gekreuzigt hatten, seine Kleider und machten vier Teile, jedem Soldaten einen Teil, und das Untergewand. Das Untergewand aber war ohne Naht, von oben an durchgehend gewebt.24Da sprachen sie zueinander: Lasst uns dies nicht zerreißen, sondern darum losen, wem es gehören soll – damit die Schrift erfüllt würde, die spricht: „Sie haben meine Kleider unter sich verteilt, und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.“5 Die Soldaten nun haben dies getan.

25Bei dem Kreuz Jesu standen aber seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Kleopas, und Maria Magdalene6.26Als nun Jesus die Mutter sah und den Jünger, den er liebte, dabeistehen, spricht er zu seiner7 Mutter: Frau, siehe, dein Sohn!27Dann spricht er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich8.28Danach, da Jesus wusste, dass alles schon vollbracht war, spricht er – damit die Schrift erfüllt würde –: Mich dürstet!29Es stand nun ein Gefäß voll Essig da. Sie aber füllten einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Ysop9 und brachten ihn an seinen Mund.30Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und übergab den Geist.

31Die Juden nun baten Pilatus, dass ihre Beine10 gebrochen11 und sie abgenommen würden, damit die Leiber nicht am Sabbat am Kreuz blieben, weil es Rüsttag war – denn der Tag jenes Sabbats war groß.32Da kamen die Soldaten und brachen11 die Beine10 des Ersten und des anderen, der mit ihm gekreuzigt war.33Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen11 sie ihm die Beine10 nicht,34sondern einer der Soldaten durchbohrte mit einem Speer seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus.35Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und er weiß, dass er sagt, was wahr ist, damit auch ihr glaubt.36Denn dies geschah, damit die Schrift erfüllt würde: „Kein Bein12 von ihm wird zerbrochen werden.“1337Und wiederum sagt eine andere Schrift: „Sie werden den anschauen, den sie durchstochen haben.“14

38Danach aber bat Joseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war, aber aus Furcht vor den Juden ein verborgener, den Pilatus, dass er den Leib Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Er kam nun und nahm seinen Leib ab.39Aber auch Nikodemus, der zuerst bei Nacht zu ihm gekommen war, kam und brachte eine Mischung von Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund.40Sie nahmen nun den Leib Jesu und wickelten ihn in Leinentücher mit den Gewürzsalben, wie es bei den Juden Sitte ist, zum Begräbnis zuzubereiten.41An dem Ort, wo er gekreuzigt wurde, war aber ein Garten und in dem Garten eine neue Gruft, in die noch nie jemand gelegt worden war.42Dorthin nun, wegen des Rüsttags der Juden, weil die Gruft nahe war, legten sie Jesus.

  • 1D. h. widersetzt sich ihm.
  • 2W. Nimm weg, nimm weg!
  • 3W. sich selbst das.
  • 4O. der Ort der Stadt, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe.
  • 5Psalm 22,19.
  • 6D.i. von Magdala.
  • 7A. l. der.
  • 8W. in das Eigene.
  • 9A. l. Sie legten nun einen Schwamm voll Essig um einen Ysop.
  • 10a10b10cO. Schenkel.
  • 11a11b11cO. zerschlagen (zerschlugen).
  • 12O. Knochen.
  • 132. Mose 12,46; Psalm 34,21.
  • 14Sacharja 12,10.