Markus » Kapitel 4

Elberfelder Übersetzung

Unsere Verantwortlichkeit und unsere Wahl
Matthäus 6,19-25.33-34; Markus 4,18-19; Lukas 9,23-24; 2. Petrus 1,3-4.8.10-11

Auf einem Kopfkissen schlafend
Matthäus 8,24; Markus 4,38

Fruchtbringendes Hören
Matthäus 13,23; Markus 4,20; Lukas 8,15

Saat und Ernte
Markus 4,26-29

Fragen ohne Antwort (1)
Markus 4,40; Markus 9,33; Markus 14,6

1Und wieder fing er an, am See zu lehren. Und eine sehr große Volksmenge versammelt sich bei ihm, so dass er in ein Schiff stieg und auf dem See saß; und die ganze Volksmenge war am See auf dem Land.2Und er lehrte sie vieles in Gleichnissen; und er sprach zu ihnen in seiner Lehre:3Hört! Siehe, der Sämann ging aus, um zu säen.4Und es geschah, als er säte, fiel einiges an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.5Und anderes fiel auf das Steinige, wo es nicht viel Erde hatte; und sogleich ging es auf, weil es keine tiefe Erde hatte.6Und als die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.7Und anderes fiel in die Dornen; und die Dornen schossen auf und erstickten es, und es gab keine Frucht.8Und anderes fiel in die gute Erde und gab Frucht, indem es aufschoss und wuchs; und eins trug dreißig- und eins sechzig- und eins hundertfach1.9Und er sprach: Wer Ohren hat, zu hören, der höre!

10Und als er allein war, fragten ihn die, die um ihn waren, mit den Zwölfen über die Gleichnisse.11Und er sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, das Geheimnis des Reiches Gottes zu erkennen; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen zuteil2,12„damit sie sehend sehen und nicht wahrnehmen, und hörend hören und nicht verstehen, damit sie sich nicht etwa bekehren und ihnen vergeben werde“3.

13Und er spricht zu ihnen: Begreift ihr dieses Gleichnis nicht? Und wie werdet ihr dann all die Gleichnisse verstehen?14Der Sämann sät das Wort.15Diese aber sind die an dem Weg: wo das Wort gesät wird und, wenn sie es hören, sogleich der Satan kommt und das Wort wegnimmt, das in sie gesät war.16Und diese sind es ebenso, die auf das Steinige gesät werden, die, wenn sie das Wort hören, es sogleich mit Freuden aufnehmen,17und sie haben keine Wurzel in sich, sondern sind nur für eine Zeit; dann, wenn Drangsal entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, nehmen sie sogleich Anstoß.18Und andere sind es, die in die Dornen gesät werden: Das sind solche, die das Wort gehört haben,19und die Sorgen der Welt4 und der Betrug des Reichtums und die Begierden nach den übrigen Dingen kommen hinein und ersticken das Wort, und es bringt keine Frucht5.20Und diese sind es, die auf die gute Erde gesät sind, die das Wort hören und aufnehmen und Frucht bringen: eins dreißig- und eins sechzig- und eins hundertfach1.

21Und er sprach zu ihnen: Holt man6 etwa die Lampe, damit sie unter den Scheffel7 oder unter das Bett gestellt werde? – nicht vielmehr, damit sie auf den Lampenständer gestellt werde?22Denn es ist nichts verborgen, außer damit es offenbar gemacht werde, noch wurde etwas geheim, außer damit es ans Licht komme.23Wenn jemand Ohren hat, zu hören, der höre!24Und er sprach zu ihnen: Gebt acht, was ihr hört; mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird euch zugemessen werden, und es wird euch hinzugefügt werden.25Denn wer hat, dem wird gegeben werden; und wer nicht hat, von dem wird selbst das, was er hat, weggenommen werden.

26Und er sprach: So ist das Reich Gottes, wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft27und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same sprießt hervor und wächst, er weiß selbst nicht wie.28Die Erde bringt von selbst Frucht hervor, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann vollen Weizen in der Ähre.29Wenn aber die Frucht es zulässt, schickt er sogleich die Sichel, denn die Ernte ist da.

30Und er sprach: Wie sollen wir das Reich Gottes vergleichen, oder in welchem Gleichnis sollen wir es darstellen?31Es ist wie ein Senfkorn, das, wenn es auf die Erde gesät wird, kleiner ist als alle Samenkörner, die auf der Erde sind;32und wenn es gesät ist, schießt es auf und wird größer als alle Kräuter8 und treibt große Zweige, so dass sich unter seinem Schatten die Vögel des Himmels niederlassen9 können.33Und in vielen solchen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort, wie sie es zu hören vermochten.34Ohne Gleichnis aber redete er nicht zu ihnen; seinen eigenen Jüngern aber erklärte er alles besonders.

35Und an jenem Tag, als es Abend geworden war, spricht er zu ihnen: Lasst uns übersetzen an das jenseitige Ufer.36Und sie entlassen die Volksmenge und nehmen ihn, wie er war, in dem Schiff mit. Und andere Schiffe waren bei ihm.37Und es erhebt sich ein heftiger Sturm, und die Wellen schlugen in das Schiff, so dass das Schiff sich schon füllte.38Und er war im hinteren Teil und schlief auf dem Kopfkissen; und sie wecken ihn auf und sprechen zu ihm: Lehrer, liegt dir nichts daran, dass wir umkommen?39Und er wachte auf, schalt den Wind und sprach zu dem See: Schweig, verstumme! Und der Wind legte sich, und es trat eine große Stille ein.40Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?41Und sie fürchteten sich mit großer Furcht und sprachen zueinander: Wer ist denn dieser, dass auch der Wind und der See ihm gehorchen?

  • 1a1bW. dreißig … sechzig … hundert.
  • 2W. geschieht alles in Gleichnissen.
  • 3Jesaja 6,10.
  • 4 O. des Zeitlaufs, o. des Zeitalters.
  • 5W. wird fruchtlos.
  • 6W. Kommt.
  • 7D.i. ein Hohlmaß (s. Anhang).
  • 8O. Gartengewächse.
  • 9O. so dass unter ... nisten.