Johannes » Kapitel 9

Elberfelder Übersetzung

Das eine Wichtige
Psalm 27,4; Lukas 10,42; Johannes 9,25; Philipper 3,13-14

Der Vater sucht solche als seine Anbeter
Johannes 4; Johannes 9,38; Johannes 12,1-8

Erprobung und Erziehung
Johannes 9,1-3; Johannes 11,1-6; Johannes 13,6-8; Römer 8,18-30; Hebräer 10,32-39

1Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt.2Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde?3Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden.4Ich muss1 die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.5Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.6Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde und bereitete einen Brei aus dem Speichel und strich ihm den Brei auf die Augen;7und er sprach zu ihm: Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloam (was übersetzt wird: Gesandt2). Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.

8Die Nachbarn nun und die, die ihn früher gesehen hatten, dass er ein Bettler war, sprachen: Ist dieser nicht der, der dasaß und bettelte?9Einige sagten: Er ist es; andere sagten: Nein, sondern er ist ihm ähnlich; er sagte: Ich bin es.10Sie sprachen nun zu ihm: Wie sind denn deine Augen aufgetan worden?11Er antwortete: Ein3 Mensch, genannt Jesus, bereitete einen Brei und salbte meine Augen damit und sprach zu mir: Geh hin nach Siloam und wasche dich. Als ich nun hinging und mich wusch, wurde ich sehend.12Und sie sprachen zu ihm: Wo ist er? Er sagt: Ich weiß es nicht.

13Sie führen ihn, den einst Blinden, zu den Pharisäern.14Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Brei bereitete und seine Augen auftat.15Nun fragten ihn wiederum auch die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er aber sprach zu ihnen: Er legte mir einen Brei auf die Augen, und ich wusch mich, und ich sehe.16Da sprachen einige von den Pharisäern: Dieser Mensch ist nicht von Gott, denn er hält den Sabbat nicht. Andere4 sagten: Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun? Und es war Zwiespalt unter ihnen.17Sie sagen nun wieder zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, weil er deine Augen aufgetan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet.

18Die Juden nun glaubten nicht von ihm, dass er blind gewesen und sehend geworden war, bis sie die Eltern dessen riefen, der sehend geworden war.19Und sie fragten sie und sprachen: Ist dieser euer Sohn, von dem ihr sagt, dass er blind geboren wurde? Wie sieht er denn jetzt?20Seine Eltern antworteten nun und sprachen: Wir wissen, dass dieser unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde;21wie er aber jetzt sieht, wissen wir nicht, oder wer seine Augen aufgetan hat, wissen wir nicht. Fragt ihn! Er ist mündig, er wird über sich selbst reden.22Dies sagten seine Eltern, weil sie die Juden fürchteten; denn die Juden waren schon übereingekommen, dass, wenn jemand ihn als Christus bekennen würde, er aus der Synagoge ausgeschlossen werden sollte.23Deswegen sagten seine Eltern: Er ist mündig, fragt ihn.

24Sie riefen nun zum zweiten Mal den Menschen, der blind war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist.25Da antwortete er: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht; eins weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehe.26Da sprachen sie wiederum zu ihm: Was hat er dir getan? Wie tat er deine Augen auf?27Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt nicht gehört; warum wollt ihr es nochmals hören? Wollt ihr etwa auch seine Jünger werden?28Und sie schmähten ihn und sprachen: Du bist sein Jünger; wir aber sind Moses Jünger.29Wir wissen, dass Gott zu Mose geredet hat; von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist.30Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Hierbei ist es doch erstaunlich5, dass ihr nicht wisst, woher er ist, und er hat doch meine Augen aufgetan.31Wir wissen, dass Gott Sünder nicht hört, sondern wenn jemand gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den hört er.32Von Ewigkeit her ist nicht gehört worden, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen aufgetan hat.33Wenn dieser nicht von Gott wäre, könnte er nichts tun.34Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in Sünden geboren, und du lehrst uns? Und sie warfen ihn hinaus.

35Jesus hörte, dass sie ihn hinausgeworfen hatten; und als er ihn fand, sprach er zu ihm: Glaubst du an den Sohn Gottes6?36Er antwortete und sprach: Und wer ist es, Herr, damit ich an ihn glaube?37Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn ja gesehen, und der mit dir redet, der ist es.38Er aber sprach: Ich glaube, Herr; und er warf sich vor ihm nieder.

39Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden.40Einige von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dies und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind?41Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde; nun aber, da ihr sagt: Wir sehen, bleibt eure Sünde.

  • 1A.l. Wir müssen.
  • 2O. Gesandter.
  • 3A.l. Der.
  • 4A.l. Andere aber.
  • 5O. wunderbar.
  • 6A.l. Sohn des Menschen.