Markus » Kapitel 14

Elberfelder Übersetzung

Vier unerfüllte Gebete
5. Mose 3,24-27; 1. Könige 19,4; Markus 14,35; 2. Korinther 12,7-9

Fragen der Jünger und Antworten des Herrn (2)
Matthäus 18,1; Markus 14,4; Johannes 13,6

So musste der Christus leiden (4)
Matthäus 26,58.69-75; Markus 14,54.66-72; Lukas 22,54-62; Johannes 18,15-18.25-27

So musste der Christus leiden (5)
Matthäus 26,67-68; Markus 14,65; Lukas 22,63-65

Fragen ohne Antwort (1)
Markus 4,40; Markus 9,33; Markus 14,6

Mein Gastzimmer
Markus 14,12-14

Herberge – Gastzimmer
Markus 14,14; Lukas 2,7

1Es war aber nach zwei Tagen das Passah und das Fest der ungesäuerten Brote. Und die Hohenpriester und die Schriftgelehrten suchten, wie sie ihn mit List greifen und töten könnten;2denn sie sagten: Nicht an dem Fest, damit nicht etwa ein Aufruhr des Volkes entsteht.

3Und als er in Bethanien war, im Haus Simons, des Aussätzigen, kam, während er zu Tisch lag, eine Frau, die ein Alabasterfläschchen mit Salböl von echter, sehr kostbarer Narde hatte. Sie zerbrach das Alabasterfläschchen und goss es aus auf sein Haupt.4Einige aber waren unwillig bei sich selbst und sprachen: Wozu ist diese Vergeudung des Salböls geschehen?5Denn dieses Salböl hätte für mehr als dreihundert Denare verkauft und den Armen gegeben werden können. Und sie fuhren sie an.6Jesus aber sprach: Lasst sie; was macht ihr ihr Schwierigkeiten? Sie hat ein gutes Werk an mir getan;7denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen wohltun; mich aber habt ihr nicht allezeit.8Sie hat getan, was sie vermochte; sie hat im Voraus meinen Leib zum Begräbnis gesalbt.9Aber wahrlich, ich sage euch: Wo irgend das Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch davon geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.

10Und Judas Iskariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, um ihn an sie zu überliefern.11Sie aber freuten sich, als sie es hörten, und versprachen, ihm Geld zu geben. Und er suchte, wie er ihn zu gelegener Zeit überliefern könnte.

12Und an dem ersten Tag der ungesäuerten Brote, da man das Passah schlachtete, sagen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, dass wir hingehen und bereiten, damit du das Passah essen kannst?13Und er sendet zwei seiner Jünger und spricht zu ihnen: Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der einen Krug Wasser trägt; folgt ihm,14und wo irgend er hineingeht, sprecht zu dem Hausherrn: Der Lehrer sagt: Wo ist mein Gastzimmer, wo ich mit meinen Jüngern das Passah essen kann?15Und dieser wird euch ein großes Obergemach zeigen, mit Polstern belegt und fertig; und dort bereitet es für uns.16Und die Jünger gingen weg und kamen in die Stadt und fanden es, wie er ihnen gesagt hatte; und sie bereiteten das Passah.

17Und als es Abend geworden war, kommt er mit den Zwölfen.18Und während sie zu Tisch lagen und aßen, sprach Jesus: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern, der, der mit mir isst.19Sie fingen an, betrübt zu werden und einer nach dem anderen zu ihm zu sagen: Doch nicht ich?20Er aber sprach zu ihnen: Einer der Zwölf, der mit mir die Hand in die Schüssel eintaucht.21Denn der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch den der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre besser1 für jenen Menschen, wenn er nicht geboren wäre.

22Und während sie aßen, nahm er Brot, segnete2, brach und gab es ihnen und sprach: Nehmt; dies ist mein Leib.23Und er nahm einen Kelch, dankte und gab ihnen diesen; und sie tranken alle daraus.24Und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird.25Wahrlich, ich sage euch, dass ich nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde bis zu jenem Tag, wenn ich es neu trinke in dem Reich Gottes.26Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.

27Und Jesus spricht zu ihnen: Ihr werdet alle Anstoß nehmen, denn es steht geschrieben: „Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe werden zerstreut werden.“328Aber nach meiner Auferweckung werde ich euch vorausgehen nach Galiläa.29Petrus aber sprach zu ihm: Wenn auch alle Anstoß nehmen werden, ich aber nicht.30Und Jesus spricht zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, dass du heute, in dieser Nacht, ehe der Hahn zweimal kräht, mich dreimal verleugnen wirst.31Er aber beteuerte über die Maßen: Wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen. Ebenso aber sprachen auch alle.

32Und sie kommen an einen Ort, mit Namen Gethsemane, und er spricht zu seinen Jüngern: Setzt euch hier, bis ich gebetet habe.33Und er nimmt Petrus und Jakobus und Johannes mit sich und fing an, sehr bestürzt und beängstigt zu werden.34Und er spricht zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tod; bleibt hier und wacht.35Und er ging ein wenig weiter, fiel auf die Erde und betete, dass, wenn es möglich wäre, die Stunde an4 ihm vorübergehe.36Und er sprach: Abba, Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir weg! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst!37Und er kommt und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: Simon, schläfst du? Vermochtest du nicht eine Stunde zu wachen?38Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach.39Und er ging wieder hin, betete und sprach dasselbe Wort.40Und als er wiederkam, fand er sie schlafend, denn ihre Augen waren beschwert; und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten.41Und er kommt zum dritten Mal und spricht zu ihnen: So schlaft denn weiter und ruht euch aus. Es ist genug; die Stunde ist gekommen: Siehe, der Sohn des Menschen wird in die Hände der Sünder überliefert.42Steht auf, lasst uns gehen; siehe, der mich überliefert, ist nahe gekommen.

43Und sogleich, noch während er redet, kommt Judas, einer der Zwölf, herzu, und mit ihm eine Volksmenge mit Schwertern und Stöcken, ausgesandt von den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und den Ältesten.44Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Wen irgend ich küssen werde, der ist es; ihn greift, und führt ihn sicher fort.45Und als er kam, trat er sogleich zu ihm und spricht: Rabbi!, und küsste ihn sehr5.46Sie aber legten die Hände an ihn und griffen ihn.47Ein gewisser von den Dabeistehenden aber zog das Schwert, schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab.

48Und Jesus hob an und sprach zu ihnen: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber, mit Schwertern und Stöcken, um mich zu fangen?49Täglich war ich bei euch, im Tempel lehrend, und ihr habt mich nicht gegriffen – aber damit die Schriften erfüllt würden.50Und es verließen ihn alle und flohen.51Und ein gewisser Jüngling folgte ihm, der feines Leinentuch um den bloßen Leib geworfen hatte; und sie greifen ihn.52Er aber ließ das feine Leinentuch fahren und floh nackt von ihnen.

53Und sie führten Jesus weg zu dem Hohenpriester; und alle Hohenpriester und Ältesten und Schriftgelehrten versammeln sich um ihn.54Und Petrus folgte ihm von weitem bis hinein in den Hof des Hohenpriesters; und er saß mit bei den Dienern und wärmte sich an dem Feuer.

55Die Hohenpriester aber und das ganze Synedrium suchten Zeugnis gegen Jesus, um ihn zu Tode zu bringen; und sie fanden keins.56Denn viele gaben falsches Zeugnis gegen ihn, aber die Zeugnisse waren nicht übereinstimmend.57Und einige standen auf und gaben falsches Zeugnis gegen ihn und sprachen:58Wir hörten ihn sagen: Ich werde diesen Tempel, der mit Händen gemacht ist, abbrechen, und in drei Tagen werde ich einen anderen aufbauen, der nicht mit Händen gemacht ist.59Und auch so war ihr Zeugnis nicht übereinstimmend.60Und der Hohepriester stand auf, trat in die Mitte und fragte Jesus und sprach: Antwortest du nichts? Was bringen diese gegen dich vor?61Er aber schwieg und antwortete nichts. Wieder fragte ihn der Hohepriester und spricht zu ihm: Bist du der Christus, der Sohn des Gepriesenen?62Jesus aber sprach: Ich bin es. Und ihr werdet den Sohn des Menschen zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.63Der Hohepriester aber zerriss seine Kleider und spricht: Was brauchen wir noch Zeugen?64Ihr habt die Lästerung gehört. Was meint ihr6? Sie alle aber verurteilten ihn, dass er des Todes schuldig sei.65Und einige fingen an, ihn anzuspeien und sein Angesicht zu verhüllen und ihn mit Fäusten zu schlagen und zu ihm zu sagen: Weissage! Und die Diener schlugen ihm ins Angesicht.

66Und als Petrus unten im Hof war, kommt eine der Mägde des Hohenpriesters,67und als sie Petrus sich wärmen sieht, blickt sie ihn an und spricht: Auch du warst mit dem Nazarener Jesus.68Er aber leugnete und sprach: Ich weiß nicht, verstehe auch nicht, was du sagst. Und er ging hinaus in den Vorhof; und der Hahn krähte.69Und als die Magd ihn sah, fing sie wieder an, zu den Dabeistehenden zu sagen: Dieser ist einer von ihnen.70Er aber leugnete wieder. Und kurz darauf sagten wiederum die Dabeistehenden zu Petrus: Wahrhaftig, du bist einer von ihnen, denn du bist auch ein Galiläer.71Er aber fing an zu fluchen und zu schwören: Ich kenne diesen Menschen nicht, von dem ihr redet.72Und sogleich krähte der Hahn zum zweiten Mal. Und Petrus erinnerte sich an das Wort, wie Jesus zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und als er daran dachte, weinte er.7

  • 1W. gut.
  • 2O. lobpries, o. dankte.
  • 3Sacharja 13,7.
  • 4W. von.
  • 5D. h. vielmals, o. zärtlich.
  • 6W. Was scheint euch?
  • 7O. Und er begann zu weinen.