Lektionen aus dem ersten Johannes-Brief (1)

1. Johannes 1,1-4

Einleitung

Die Person des Apostels Johannes

Der Apostel Johannes hat als junger Mann den Herrn Jesus während der ganzen Zeit seines Dienstes – ungefähr 3 Jahre lang – auf der Erde begleitet. Wir finden ihn auch beim Kreuz auf Golgatha, als sein Meister umgebracht wurde. Zudem war er ein Zeuge seiner Auferstehung und hat gesehen, wie Er in den Himmel zurückkehrte. Er hat miterlebt, wie der Geist Gottes vom Himmel kam (Apg 2).

Am Anfang der Apostelgeschichte wird Johannes zusammen mit Petrus erwähnt. Allerdings hält Petrus diese mächtigen vom Geist gewirkten Ansprachen, während Johannes schweigend dabeisteht. Dann hören wir mehr als 50 Jahre nichts mehr von ihm.

Am Ende des ersten Jahrhunderts hat er dann, inspiriert durch den Geist Gottes, fünf Bücher der Heiligen Schrift als gewaltige Dokumente Gottes geschrieben: das Johannes-Evangelium, seine drei Briefe und die Offenbarung.

Die ganze Bibel ist von Gott inspiriert. Er hat den Schreibern jedes Wort eingegeben. Dennoch erkennen wir in jedem Dokument den Charakter des Werkzeugs, das Gott benutzt hat. Das gilt auch für die Schriften von Johannes.

Das Johannes-Evangelium und der erste Johannes-Brief

Um den ersten Brief des Johannes richtig zu verstehen, ist es nötig, ihn im Zusammenhang mit dem Johannes-Evangelium zu betrachten. Diese Verbindung wirft viel Licht auf den ersten Johannes-Brief. Ein Satz aus 1. Johannes 2,8 macht das deutlich: «Wiederum schreibe ich euch ein neues Gebot, das, was wahr ist in ihm und in euch.» Das ist eine gemeinsame Überschrift über das Johannes-Evangelium und den ersten Johannes-Brief. Das Evangelium lehrt uns: Was wahr ist in Ihm – und der erste Brief: Was wahr ist in euch.

So zeigt uns Johannes in seinem Evangelium, dass der Herr Jesus das ewige Leben ist. Er ist gekommen, um es hier zu offenbaren. So beginnt das Johannes-Evangelium: «In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.»

Der erste Johannes-Brief belehrt uns dann, dass dieses ewige Leben Menschen geschenkt ist, und zwar uns, den Kindern Gottes. Das, was wahr ist in Ihm, ist also auch wahr in uns. Wir können zwar nicht sagen, dass wir das ewige Leben sind. Das trifft nur auf den Herrn Jesus zu. Aber wir haben wirklich ewiges Leben von Ihm empfangen.

Die Absicht des ersten Johannes-Briefs

a) Ruhe und Sicherheit

Der erste Johannes-Brief ist einerseits geschrieben worden, damit alle, die durch den Glauben an den Herrn Jesus Leben aus Gott besitzen und dadurch seine Kinder sind, im Blick auf ihre Errettung Sicherheit und Ruhe in ihren Herzen haben. So versichert Johannes in Kapitel 5,13: «Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.»

b) Schutz vor Verführern

Den zweiten Zweck dieses Briefs finden wir in Kapitel 2,26: «Dies habe ich euch im Hinblick auf die geschrieben, die euch verführen.» Der Apostel gibt den Kindern Gottes mit diesem Brief Erkennungsmerkmale, damit sie feststellen können, ob die Menschen um sie her, die sich vielleicht auch Christen nennen, wirklich Leben aus Gott haben oder ob sie Verführer sind. Er tut das nie, damit wir selbst unsicher werden, sondern er gibt uns etwas in die Hand, damit wir die Menschen um uns her beurteilen können, vor allem solche, die in irgendeiner Weise an uns herantreten. Das kann durch persönliche Begegnungen oder durch mündliche sowie schriftliche Botschaften, die in der Christenheit zirkulieren, geschehen. Auf dem christlichen Büchermarkt beispielsweise wird heute eine unglaubliche Fülle von Schriften angeboten. Deshalb ist es nötig, Anhaltspunkte zu haben, um zu erkennen, was von Gott kommt und was nicht von Ihm kommt.

Die besondere Ausdrucksweise von Johannes

Zum Verständnis des ersten Johannes-Briefs ist zu beachten, dass Johannes oft abstrakt, d.h. grundsätzlich schreibt. Er zeigt uns, wie eine Sache in sich selbst ist, ohne zu berücksichtigen, dass in der Praxis manchmal noch andere Elemente dazukommen.

Ein Bild soll das verdeutlichen. Bei uns trinkt man gerne Milchkaffee, d.h. Kaffee mit Milch gemischt. Milch ist weiss und Kaffee ist schwarz. Unser Milchkaffee ist aber braun, d.h. in unserem Getränk sind sowohl der Kaffee als auch die Milch braun. Dennoch weiss man, dass Milch weiss und Kaffee schwarz ist. So spricht Johannes, indem er erklärt, wie eine Sache dem Charakter nach ist. Also: Kaffee ist schwarz, auch wenn man ihn braun trinkt. Milch ist weiss, auch wenn man sie mal braun trinkt.

In dieser abstrakten Weise schreibt Johannes über Licht, Liebe und das ewige Leben.

Übersicht über den ersten Brief

Im Wesentlichen schreibt Johannes in seinem ersten Brief über drei göttliche Wesenheiten. Wir können sie gut behalten, weil im Deutschen alle drei mit dem Grossbuchstaben «L» beginnen. Er schreibt von göttlichem Licht, göttlicher Liebe und göttlichem Leben. Zweimal heisst es: «Dies ist die Botschaft», und einmal: «Dies ist das Zeugnis.» Das sind drei wichtige Eckpfeiler in diesem Brief:

  1. «Dies ist die Botschaft …: dass Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist» (Kap. 1,5).
  2. «Dies ist die Botschaft, die ihr von Anfang an gehört habt, dass wir einander lieben sollen» (Kap. 3,11). Da geht es um Liebe. Später ergänzt er in Kapitel 4,8 und 16: «Gott ist Liebe.»
  3. «Dies ist das Zeugnis: dass Gott uns ewiges Leben gegeben hat, und dieses Leben ist in seinem Sohn» (Kap. 5,11).

Licht, Liebe, Leben sollen uns jetzt beschäftigen.

1. Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn

Was von Anfang an war (V. 1)

Jetzt denkt Johannes an den Anfang, da der Sohn Gottes Mensch wurde und Gott auf der Erde offenbarte. Der Sohn ist stets das Bild Gottes, wie Kolosser 1,15 sagt. Wenn sich Gott auf irgendeine Weise offenbart hat, hat Er dies immer in seinem Sohn getan. So auch in der Schöpfung. Es ist sein Sohn, «durch den er auch die Welten gemacht hat» (Heb 1,2).

Im Alten Testament offenbarte sich Gott ebenfalls durch den Sohn, obwohl die Menschen das nicht wussten. Oft wird Er dann der Engel des HERRN genannt. In 1. Mose 18 kommen drei Männer zu Abraham. Einer davon ist der Herr Jesus, der Sohn Gottes.

Vor etwa 2’000 Jahren wurde dieser Sohn Mensch. Das ist die vollständige Offenbarung Gottes im Menschen auf der Erde und übertrifft alles vorher Dagewesene. Es kann jetzt nichts Höheres mehr geben. Was der Sohn uns offenbart hat, ist alles. Die ganze Fülle der Gottheit wohnt in Ihm (Kol 2,9).

Daran denkt Johannes, wenn er schreibt: «Was von Anfang an war.» Das Höchste, das wir als Menschen auf der Erde empfangen konnten, ist der Sohn, der Mensch wurde. Er hat hier gelebt und Gott offenbart. Etwas Höheres gibt es nicht. Damit schiebt der Apostel alle Argumente einer Entwicklung beiseite. Darum müssen wir immer wieder auf das zurückgehen, was von Anfang an war. Auch die Empfänger des Briefs sollten nicht meinen, dass es jetzt noch höhere Offenbarungen gäbe. Im Sohn ist alles offenbart, was Gott ist, auch das Höchste, nämlich dass Er Vater ist.

Was die Apostel erlebten (V. 1)

«Was von Anfang an war, was wir …» «Wir» im ersten Johannes-Brief hat drei Bedeutungen. Es kann zum einen bedeuten: «wir» – die Apostel. Das ist die Bedeutung in Vers 1. In Vers 7 lesen wir: «Wenn wir aber in dem Licht wandeln, wie er in dem Licht ist, so haben wir Gemeinschaft miteinander.» Hier sind mit «wir» alle Kinder Gottes mit eingeschlossen. In den Versen 6,8 und 10 heisst es: «Wenn wir sagen …» Das heisst: Wenn wir Menschen etwas sagen. Damit sind die Menschen im Allgemeinen gemeint.

a) Was wir gehört haben

«Wir» in Vers 1 umfasst also alle zwölf Apostel, die den Herrn Jesus hier auf der Erde begleitet haben. «Was wir gehört haben …» Johannes hatte das erste Mal durch den grössten der Propheten des Alten Bundes – durch Johannes den Täufer – vom Herrn Jesus gehört, als jener ausrief: «Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!» (Joh 1,29). Welch ein herrlicher Ausruf! Er sagte mit anderen Worten: «Siehe, das Lamm, das Gott gibt!»

Im Alten Testament hatte Gott seinem Volk zugerufen: «Wenn ein Mensch von euch dem HERRN eine Opfergabe darbringen will», so nehme er z.B. ein Lamm (3. Mo 1). Das war ein von Menschen gebrachtes Tier. Doch jetzt heisst es: «Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!» In diesem Ausspruch von Johannes dem Täufer sehen wir das Werk des Herrn Jesus am Kreuz als Brandopfer. Er hat als Brandopfer Sühnung getan. Dieser Gedanke, der in 3. Mose 1,4 vorkommt, macht manchen Mühe, weil die Sühnung mit dem Brandopfer verbunden wird. Sühnung hat immer mit Sünden oder Sünde zu tun. In Johannes 1,29 geht es nicht um Sühnung von Sünden, sondern um die Sühnung im Blick auf die Sünde, die durch den Sündenfall in die Welt gekommen ist. Durch ihre Anwesenheit in der Welt ist Gott schrecklich verunehrt worden. Das Brandopfer des Herrn Jesus hat dafür Sühnung getan: Auf dem Schauplatz, wo die Sünde Gott verunehrt hat, hat Christus durch seinen Opfertod Gott unendlich verherrlicht. Das ist die Grundlage, damit die Sünde einmal aus dem Weltall weggenommen wird.

Einen Tag später hörte Johannes noch einmal, wie Johannes der Täufer rief: «Siehe, das Lamm Gottes!» Sagt er jetzt weniger? Nein, er sagt mehr. Zuerst spricht er davon, was der Herr Jesus auf Golgatha tun würde. Wenn er aber jetzt sagt: «Siehe, das Lamm Gottes!», dann spricht er nicht mehr von seinem Werk, sondern von seiner Person, von dem, was Christus ist. Das gab den Ausschlag dazu, dass Johannes dem Herrn Jesus nachfolgte. Von diesem Augenblick an hörte er drei Jahre lang die Stimme des guten Hirten. Das müssen für Johannes eindrückliche Jahre gewesen sein. Er hörte den Herrn von sich, dem guten Hirten, reden, der sein Leben für die Schafe lässt. Er hörte Ihn, wie Er zu den Volksmengen, den Pharisäern, zu Ungläubigen sprach. Aber er hörte Ihn auch im Obersaal, wo Er mit den Seinen allein war.

b) Was wir gesehen haben

Johannes war ein Augenzeuge von dem, was der Herr Jesus in seinem Leben und in seinem Sterben auf Golgatha getan hat. Nicht alle Schreiber des Neuen Testaments, nicht einmal alle Schreiber der Evangelien waren Augenzeugen. Lukas bezeugt am Anfang seines Evangeliums, dass er kein Augenzeuge war (Lk 1,1-4). Aber als inspirierter Schreiber war er allem von Anfang an genau nachgegangen. So ist das Lukas-Evangelium genauso wahr wie das Johannes-Evangelium.

Aber Johannes war ein Augenzeuge. In Johannes 19,34.35 berichtet er: «Einer der Soldaten durchbohrte mit einem Speer seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus. Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und er weiss, dass er sagt, was wahr ist, damit auch ihr glaubt.» Von diesem Geschehen war er ein Augenzeuge. So konnte er mit Recht schreiben: «Was wir gesehen haben.»

c) Was wir angeschaut haben

Anschauen ist mehr als ein Augenzeuge zu sein, der über ein Geschehen berichtet. Jetzt schreibt Johannes von dem, was die Apostel am Herrn Jesus gesehen haben. So heisst es in Johannes 1,14: «Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater) voller Gnade und Wahrheit.» Er war nicht nur Augenzeuge, er hat Ihn auch angeschaut. Dazu benötigte er ein geistliches Auge.

Andere haben Jesus Christus ebenfalls angeschaut, auch Menschen des Volkes Israel. So heisst es in Jesaja 53,2.3: «Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; und als wir ihn sahen, da hatte er kein Aussehen, dass wir ihn begehrt hätten. Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt; er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet.» Viele Menschen haben Ihn angeschaut und nichts Besonderes an Ihm gesehen. Aber Johannes hat Ihn angeschaut und hat an Ihm, dem eingeborenen Sohn vom Vater, seine sittliche Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit entdeckt.

d) Was unsere Hände betastet haben

Die Augen könnten uns etwas Irreales vortäuschen, wie bei einer Fata Morgana in der Wüste, wo man Wasser zu sehen glaubt und doch keins da ist. Anders ist es, wenn wir etwas mit den Händen anfassen können. Bei Johannes können wir an Johannes 13 denken, wo berichtet wird, dass er im Schoss des Herrn lag. Er lehnte sich an seine Brust. In Johannes 20 wird der Jünger Thomas aufgefordert, seine Finger in die Seite und in die Hände des Herrn zu legen. In Lukas 24 erscheint der Herr Jesus den Jüngern als der Auferstandene mit den Worten: «Seht meine Hände und meine Füsse, dass ich es selbst bin; betastet mich und seht, denn ein Geist hat nicht Fleisch und Gebein, wie ihr seht, dass ich habe.»

Johannes spricht also davon, dass die Apostel mit ihren Händen das, was das Wort des Lebens betrifft, also Christus selbst, mit den Händen betastet haben.

In Philipper 2,16 werden wir beauftragt, das Wort des Lebens darzustellen, d.h. die Gesinnung Christi hier auf der Erde zu zeigen.

Das ewige Leben (V. 2)

Dieser Vers steht in einer Klammer. Er heisst: «Das Leben ist offenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns offenbart worden ist.» Bevor der Sohn kam, kannte kein Mensch das ewige Leben im Sinn des Neuen Testaments. Die Gläubigen des Alten Testaments hatten zwar auch Leben aus Gott – ein Leben, das ewig währt. Ewiges Leben aber bedeutet nicht nur ein Leben ohne Ende, sondern ein Leben von höchster Qualität.

Im Sohn haben wir das Wunderbare, nämlich Leben in Überfluss empfangen (Joh 10,10). Möchte niemand gering davon denken und sagen: «Hauptsache ist, dass ich nicht in die Hölle komme.» Nein, wir haben die höchste Qualität von Leben empfangen. Das ist ein Leben mit der Fähigkeit, Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn zu haben.

Dieses ewige Leben war beim Vater. Es hat also nicht nur kein Ende und ist von höchster Qualität, sondern es hat auch keinen Anfang. In Ewigkeit war und ist dieses ewige Leben – das Leben des Vaters und des Sohnes – im Haus des Vaters vorhanden. Unsere Worte sind zu schwach, um das richtig auszudrücken. Dennoch ist es eine wichtige Wahrheit, dass dieses ewige Leben immer vorhanden war. Der Herr Jesus war in den Ewigkeiten das ewige Leben. Er ist es nicht erst, seitdem Er auf die Erde kam, und ebenso wenig erst nach seiner Auferstehung. Damit werden alle Irrlehren in dieser Frage völlig beiseite geschoben.

Christliche Gemeinschaft (V. 3)

«Was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr (die Kinder Gottes) mit uns (den Aposteln) Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.» Gemeinschaft heisst ein gemeinsames Teil haben, sich zusammen an einer gemeinsamen Sache freuen. Dieses ewige Leben gibt uns, die wir es empfangen haben, die Fähigkeit, Gemeinschaft mit dem Vater und mit dem Sohn zu pflegen.

Wir haben Gemeinschaft mit dem Vater über die Person seines Sohnes. Diese Seite der Gemeinschaft finden wir in Kolosser 3,16: «Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen.» Das spricht davon, was Christus für den Vater ist. Epheser 3,14-17 weist auch darauf hin. Da beugt der Apostel seine Knie im Gebet vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, «damit er euch gebe, nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist». Hier wird der Heilige Geist «Geist des Vaters» genannt. Was bewirkt der Geist des Vaters in unseren Herzen? «Dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne.» Dadurch wird uns das gross, was Christus für das Herz des Vaters bedeutet.

Wir haben aber auch Gemeinschaft mit dem Sohn über den Vater. Das geht deutlich aus Johannes 17,17 hervor, wo der Herr Jesus den Vater bittet: «Heilige sie durch die Wahrheit: Dein Wort ist Wahrheit.» Das ist das Wort des Vaters und beinhaltet das, was der Vater für Christus ist. In Galater 4,6 steht zudem: «Weil ihr aber Söhne seid, so hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: Abba, Vater!» Der Heilige Geist wird hier der Geist seines Sohnes genannt. Wenn der Geist des Sohnes in uns wirksam ist, dann wird der Vater in unseren Herzen gross gemacht.

Völlige Freude (V. 4)

«Und dies schreiben wir euch, damit eure Freude völlig sei.» Den Herrn Jesus, das Wort des Lebens, zu betrachten, ist völlige Freude. Das war damals für die Jünger völlige Freude und das ist es auch für uns heute.

Es gibt auf der Erde viele Freuden. Da sind die weltlichen Freuden. Wenn die Welt ein Fest feiert, hat sie auch Freude. Doch wir wissen, dass diese Freude schnell vergeht. Oft ist sie schon vorbei, bevor das Fest zu Ende ist. Kinder Gottes stehen manchmal in Gefahr, sich an den Freuden der Welt zu beteiligen. Dann werden sie dieselben Erfahrungen machen. Ja, sie können sich nicht einmal so wie die Welt freuen, weil ihr Gewissen sie dabei verurteilt!

Dann gibt es auch irdische Freuden. Sie sind uns Gläubigen von Gott geschenkt. So geniessen wir z.B. ein gutes Essen. «Der uns alles reichlich darreicht zum Genuss» (1. Tim 6,17). Wenn der Herr uns eine Familie und Kinder schenkt, gehört die Freude, die wir damit haben, auch zu den irdischen Freuden. Wir dürfen uns über alle irdischen Segnungen und Gaben freuen, die der Herr uns schenkt. Aber all das wird niemals völlige Freude sein, denn jede irdische Freude vergeht irgendwann. Davon spricht das Buch des Predigers. Der Schreiber kommt am Ende zum Schluss: Das alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.

Aber es gibt eine Freude, die nie vergeht und uns ewig glücklich machen wird. Es ist die Freude der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn. «Dies schreiben wir euch, damit eure Freude völlig sei.»