Rettung durch Umkehr und Stärke durch Gottvertrauen
So spricht der Herr, HERR, der Heilige Israels: Durch Umkehr und durch Ruhe würdet ihr gerettet werden; im Stillsein und im Vertrauen würde eure Stärke sein. Aber ihr habt nicht gewollt (Jesaja 30,15).
Immer wieder zeigt uns Gott in seinem Wort den Weg der Umkehr – sowohl für den Sünder in seinem toten Zustand als auch für den Glaubenden, der sich auf einem verkehrten Weg befindet. Das Böse in Jesaja 30, das eine Korrektur erfordert, besteht aus dem Eigenwillen (V. 1), der Verbindung zur Welt (V. 2) und dem Nicht-Beachten des Wortes Gottes (V. 12).
Wenn Gott hier zur «Umkehr» aufruft, stellt Er sich auf zweierlei Weise vor. Er ist der HERR, der sein Volk liebt, und der Heilige, der die Sünde hasst. Liebe und Heiligkeit sind also die Beweggründe seines Handelns.
Der «verlorene Sohn» zeigt uns, dass echte Umkehr eine innere und eine äussere Seite hat:
- «Als er aber zu sich selbst kam, sprach er …» (Lk 15,17). Zuerst erfolgte in seinem Inneren ein Umdenken. Das konnte niemand sehen, ausser Gott.
- «Er machte sich auf» (Lk 15,20). Er, der bis jetzt nur von seinem Vater weggelaufen war, drehte sich um und ging zu ihm zurück. Das wurde in seinem Leben sichtbar, so dass es die Menschen erkennen konnten.
Die «Ruhe», die Jesaja anspricht und die zur Rettung führt, lässt uns an 1. Petrus 4,1 denken: «Wer im Fleisch gelitten hat, ruht von der Sünde.» Es geht also um ein Ruhen von der Aktivität des Eigenwillens und des Sündigens. Anstatt sich gehen zu lassen und der Begierde nachzugeben, ignorieren wir bewusst die Forderungen der in uns wohnenden Sünde. Als Folge davon kommen wir innerlich zur Ruhe. Das ist zwar ein schmerzhafter Prozess, aber es ist der einzige Weg, auf dem wir vor dem Straucheln bewahrt werden.
«Stillsein» ist das demütige Warten auf die Zeit und das Eingreifen Gottes. Das fällt uns oft schwer. Aber wenn es mit dem «Vertrauen» auf den Herrn einhergeht, können wir auch in schwierigen Situationen ausharren. Habakuk hat diese Lektion gelernt: «Auf meine Warte will ich treten und auf den Turm mich stellen und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird und was ich erwidern soll auf meine Klage» (Hab 2,1). Wir benötigen Kraft von oben (Kol 1,11), damit wir warten können, bis «unsere Zeit» mit «Gottes Zeit» übereinstimmt.
Das Ergebnis einer echten Umkehr ist Rettung in jeder Hinsicht. In der Folge bekommen wir im Vertrauen auf Gott Kraft, den richtigen Weg zu gehen. Damals hatte der Aufruf des Propheten keine Wirkung. Der Eigenwille und die harten Herzen verhinderten die Umkehr zu Gott. Wie ernst und traurig ist das!