Der Herr gibt neue Kraft
Er gibt dem Müden Kraft, und dem Unvermögenden reicht er Stärke dar in Fülle. Und Jünglinge ermüden und ermatten, und junge Männer fallen hin; aber die auf den HERRN harren, gewinnen neue Kraft: Sie heben die Schwingen empor wie die Adler; sie laufen und ermatten nicht, sie gehen und ermüden nicht (Jesaja 40,29-31).
Der Glaubensweg ist kein Spaziergang, sondern eher ein Langstreckenlauf mit einem wunderbaren ewigen Ziel. Mit der Kraft und Stärke des Herrn sind wir in der Lage, diesen Weg mit Ausharren zu laufen. Junge Männer stellen die natürliche Kraft des Menschen dar. Im Wettlauf des Glaubens bringt uns diese Kraft nicht weiter und schon gar nicht ans Ziel. Oft ist der Weg steil. Es gibt Hindernisse und Gefahren. Da ist Gott der Geber und die Quelle jeder Kraft. Er trägt alles, auch alle seine Geschöpfe, durch das Wort seiner Macht (Heb 1,3).
Die Erlösten kennen in ihrem Glaubenslauf – sowohl in der irdischen und beruflichen Tätigkeit als auch im Blick auf die geistlichen Aufgaben – Momente der Müdigkeit. In bestimmten schwierigen Umständen erfahren sie zudem ihr eigenes Unvermögen. Aber sie kennen die unteren und die oberen Quellen geistlicher Kraft (Jos 15,19): Jesus, wie Er auf der Erde lebte und diente, und Christus verherrlicht im Himmel. Wir bekommen diese Kraft, wenn wir auf Gott harren – wenn wir Ihm vertrauen und auf Ihn warten. Ohne dass die schwierige Situation sich ändert, fliesst uns aus dieser zweifachen göttlichen Quelle die nötige Kraft zu. Gott gibt nicht spärlich, nein, Er gibt grosszügig, Er reicht Stärke dar in Fülle!
Im Vertrauen auf den Herrn gewinnen wir im Glaubenslauf neue Kraft. In Umständen und Aufgaben, die kräfteraubend sind, schenkt Gott uns jeden Morgen frische Glaubensenergie. In seiner Kraft können wir trotz Schwierigkeiten vorwärtslaufen, ohne zu ermatten. Sogar Hindernisse, die uns andere Menschen in den Weg legen, vermögen uns nicht aufzuhalten oder zu ermüden, wenn wir mit der Kraft, die Gott uns gibt, weitergehen.
Es ist eine besondere Gnade, dass Gott in solch schweren Momenten in der erhabenen Form der Poesie zu uns redet. Das erhebt die Umstände, die uns oft so beschämen und erniedrigen, auf ein hohes geistliches Niveau. Der Adler mit seinen Schwingen ist ein Bild von Würde und Ruhe. So zeigt ein Glaubender, der auf den Herrn vertraut und auf Ihn wartet, unbewusst eine geistliche Würde. Er geniesst auch den göttlichen Frieden, der seine Gedanken und Empfindungen bewahrt (Phil 4,7). Wie Elia ist er in der Lage, ohne Ermüdungserscheinungen den langen Weg bis zum Berg Gottes zu gehen (1. Kön 19,8).