Der Herr übernimmt die Führung
Ich, der HERR, dein Gott, ergreife deine rechte Hand, der ich zu dir spreche: Fürchte dich nicht, ich helfe dir! (Jesaja 41,13).
Es ist nicht einfach, in einer notvollen Situation den rechten, gottgewollten Weg zu finden. In solchen Tagen, in denen wir besonders erprobt werden, sind wir oft verunsichert. Wir fürchten uns vor uns selbst und vor der Macht und List des Feindes. Unsere Schritte werden unbestimmter und wir sind in Gefahr, stehen zu bleiben und uns hinzusetzen. Wir versuchen die Ursache und das Ziel Gottes in der Prüfung zu erkennen. Viele Gedanken steigen in unserem Innern auf. Wir wissen nicht, wie es weitergehen soll, und sehen keine Perspektiven mehr in unserem Leben. Doch unser Herr will, dass wir auch in den Tagen der Versuchung und Erprobung mit festen Schritten im Glauben vorwärtsgehen. «Die Füsse seiner Frommen bewahrt er» (1. Sam 2,9).
Zuerst zeigt Er uns seine herrliche Grösse auf zweierlei Weise. Als der «HERR» hat Er seinem Volk bedingungslose Zusagen gemacht, die Er alle erfüllen wird. Das ist seine bleibende Treue! Ausserdem nennt Er sich «dein» oder «euer» Gott. Damit bekräftigt Er uns seine tiefe Zuneigung. Das ist seine viele Liebe!
Dann tritt Gott in unsere schwierige Situation hinein. Durch zwei gnadenvolle Tätigkeiten unseres Herrn erfahren wir seine Gegenwart:
- Im Dunkel der Lebensumstände spüren wir den Griff seiner Hand. Wenn wir mutlos stehen bleiben, ergreift Er unsere rechte Hand. Dieser göttliche Händedruck gibt uns die Gewissheit, dass Er uns führt. Obwohl wir für unsere Füsse keinen Weg mehr sehen, sagen wir im Glauben: Der Herr führt mich! Oft lässt Er uns die Strecke unseres Weges nur für die Länge eines Tages erkennen. Trotzdem wollen wir an seiner Hand mutig weitergehen.
- Durch die Finsternis der Not hören wir den Klang seiner Stimme. Das Stimmengewirr vieler Ratschläge und gutgemeinter Vorschläge umgibt uns, aber die Stimme des guten Hirten dringt an unser Ohr und spricht uns an. Es ist eine wunderbare Gnade, in der Prüfung diese Hirtenstimme zu hören. Ihr Klang gibt uns mitten in den Gefahren des Glaubenswegs Ruhe und Sicherheit. Zuerst ruft Er uns zu: «Fürchte dich nicht!» Damit nimmt Er uns die Furcht weg, denn Er weiss, dass Angst kein guter Wegbegleiter ist. Dann verspricht Er: «Ich helfe dir!» Wenn wir kleingläubig fragen: «Woher wird meine Hilfe kommen?», befestigt Er unseren Glauben, so dass wir vertrauensvoll sagen können: «Meine Hilfe kommt von dem HERRN!» (Ps 121,1.2).