Worte des HERRN aus dem Propheten Jesaja (14)

Jesaja 35,3-4

Die Hände stärken und die Knie aufrichten

Stärkt die schlaffen Hände und macht fest die wankenden Knie! Sagt zu denen, die zaghaften Herzens sind: Seid stark, fürchtet euch nicht! Siehe, euer Gott kommt (Jesaja 35,3.4).

Der Hebräer-Brief hilft uns, den Sinn dieser Aussage zu verstehen. Die Menschen aus dem Volk Israel, die damals an den Herrn Jesus glaubten und sich zu Ihm bekannten, wurden durch ihre ungläubigen Volksgenossen massiv angegriffen (Heb 10,32.33). Zudem erlebten sie, wie solche, die sich mit ihnen zum Christentum bekannt hatten, untreu wurden und zum Judentum zurückkehrten. Dadurch versuchten diese, der Feindschaft zu entgehen.

Wer sich bekehrt und dem Herrn Jesus nachfolgt, erfährt die Feindschaft der Ungläubigen. Sie äussert sich in Unverständnis, Verachtung und Diskriminierung. Manchmal machen auch untreue Christen den gottesfürchtigen Gläubigen das Leben schwer. Dieser Widerstand kann unser Gebetsleben beeinträchtigen und uns im Glaubenslauf hemmen oder sogar zum Stillstand bringen.

Die Schwierigkeiten, die wir vonseiten der Menschen erfahren, sind zugleich ein Mittel in der Hand Gottes, um uns zu erziehen (Heb 12,4-11). Diese Tatsache überrascht uns vielleicht. Aber Gott kann aus dem Bösen Gutes für uns hervorbringen. Das wusste schon Simson, als er im Bauch des toten Löwen Honig fand und sagte: «Aus dem Fresser kam Frass, und aus dem Starken kam Süssigkeit» (Rich 14,14).

Das Bewusstsein dieser Tatsache verändert unsere schweren Lebensumstände nicht. Aber wir kommen im Herzen zur Ruhe und fassen neuen Mut, weil wir in den Problemen die liebende Hand unseres Gottes und Vaters erkennen. Gerade in gefahrvollen Zeiten und widerwärtigen Umständen, die wir oft nicht verstehen und meistens nicht ändern können, ist das vertrauensvolle Gebet von zentraler Bedeutung.

Darum werden wir aufgefordert, uns gegenseitig die erschlafften Hände zum Gebet zu stärken. Ausserdem sollen wir einander durch das Wort Gottes ermutigen, damit unsere wankenden Knie wieder stark werden und wir im Glaubenslauf an Tempo zulegen.

Was kennzeichnet Glaubende, die zaghafte Herzen haben? Sie verlieren durch die vielen schlimmen Vorkommnisse im christlichen Zeugnis jeden Mut. Sie glauben nicht mehr an ein Aufleben im Volk Gottes. Sie finden keine Kraft mehr, um für die biblische Wahrheit zu kämpfen. Ihnen ruft der Prophet zu «Fürchtet euch nicht!» Dann fügt er hinzu: «Siehe, euer Gott kommt.» Ja, der Tag wird kommen, wo der Herr seine Wahrheit öffentlich feststellen wird. Am Richterstuhl des Christus wird Er alles offenbar machen und sowohl das Gute als auch das Böse vergelten (2. Kor 5,10). Das macht uns Mut, trotz Widerstand in den Schwierigkeiten auszuharren und im Gehorsam zu Gottes Wort den Glaubensweg mit festen Schritten weiterzugehen.