Der Herr macht seine Gegenwart fühlbar
Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; schau nicht ängstlich umher, denn ich bin dein Gott; ich stärke dich, ja, ich helfe dir, ja, ich stütze dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit (Jesaja 41,10).
Als Erlöste wissen wir durch Gottes Wort, dass wir für Zeit und Ewigkeit in der Hand unseres Herrn sind. Wir können nicht verloren gehen. Niemand wird uns aus der Hand des Sohnes Gottes rauben. Wir gehören nicht mehr zu denen, die verloren gehen, sondern zu denen, die errettet werden (1. Kor 1,18). Durch die Macht Gottes werden wir ans Ziel gebracht. Aber wir bleiben in unserem Leben auf der Erde Menschen, die sich zuweilen fürchten, die sich manchmal kraftlos fühlen, die mitunter hilflos sind oder vorschnell resignieren.
Um uns in solchen Situationen zu ermutigen, macht Gott uns seine Gegenwart fühlbar. Wir erleben, wie Er in schweren Tagen und Stunden bei uns ist. Das ist vielleicht das Höchste, was wir in den Umständen des Lebens erfahren können. Viele Glaubende haben in unterschiedlichen Situationen die Nähe Gottes gespürt und erlebt:
- Joseph musste sowohl als Sklave als auch im Gefängnis ungerecht leiden. Da heisst es zweimal: «Der HERR war mit Joseph» (1. Mo 39,2.21).
- Mose hatte die schwierige Aufgabe, ein rebellisches Volk durch die Wüste zu führen. Aber er bekam das göttliche Versprechen: «Mein Angesicht wird mitgehen» (2. Mo 33,14).
- Gideon schlug in der Kelter Weizen aus, um diese Nahrung vor dem Feind in Sicherheit zu bringen. Da erhielt er die Zusicherung: «Der HERR ist mit dir» (Ri 6,12).
- Paulus befand sich einsam im Gefängnis in Rom. Als ihn angesichts seiner Verantwortung vor dem Kaiser alle verliessen, machte er die Erfahrung: «Der Herr aber stand mir bei und stärkte mich» (2. Tim 4,17).
Immer, wenn unser Weg steil und voller Gefahren ist, lässt uns der Herr seine Gegenwart erfahren. Das ist einerseits eine grosse Gnade. Anderseits handelt der Herr auch in göttlicher Gerechtigkeit, wenn Er sich zu den Menschen seines Volkes bekennt. Diese Tatsache wird im Blick auf die Glaubenden der Gnadenzeit im Gebet des Herrn Jesus zum Vater deutlich: «Gerechter Vater! – Und die Welt hat dich nicht erkannt; ich aber habe dich erkannt, und diese haben erkannt, dass du mich gesandt hast» (Joh 17,25). In seiner Gerechtigkeit unterscheidet der Vater zwischen der Welt, die seinen Sohn ablehnt, und den Glaubenden, die den Herrn Jesus lieben. Die Welt steht unter dem göttlichen Gerichtsurteil und die Glaubenden empfangen den göttlichen Segen.