Bis in euer Greisenalter bin ich derselbe
Bis in euer Greisenalter bin ich derselbe, und bis zu eurem grauen Haar werde ich euch tragen; ich habe es getan, und ich werde heben, und ich werde tragen und erretten (Jesaja 46,4).
In neun Kapiteln geht der HERR mit aller Deutlichkeit gegen den Götzendienst im Volk Gottes vor (Jes 40 – 48). Er beschreibt die Nichtigkeit und Machtlosigkeit der toten Götter. Aber als Hauptargument stellt Gott sich selbst in seiner Grösse und Herrlichkeit vor. In unserem Bibelwort sagt Er von sich: Ich bin Derselbe! Dieser Titel Gottes bekräftigt seine Unwandelbarkeit. «Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch der Schatten eines Wechsels» (Jak 1,17).
Wir denken vielleicht, dass der Götzendienst vor allem eine Gefahr für junge Gläubige ist. Doch unser Vers richtet sich an alte Menschen. In jedem Alter kann es in unserem Leben etwas geben, was uns mehr wert ist als Gott. Ein Sprichwort sagt: Alter schützt vor Torheit nicht! Darum wollen wir auch im Alter nichts in unserem Herzen und Leben zulassen, was Gott den zentralen Platz streitig macht. Alles, was den Charakter eines Götzen annimmt, gilt es radikal zu entfernen.
Mit Recht wird diese Bibelstelle älteren Glaubenden zu ihrem Trost vorgelesen. Das Alter ist eine Zeit, die uns nicht gefällt (Pred 12,1). Wir merken, dass uns der Körper Mühe macht und wir die Kontakte mit den Mitmenschen nicht mehr so pflegen können wie früher. Wie schwer das ist, erkennen wir erst, wenn wir selbst davon betroffen sind. Gerade in diesen altersbedingten Veränderungen stellt sich uns der Herr als Der vor, der sich nicht ändert. Er möchte, dass wir von uns und unseren Beschwerden weg zu Ihm blicken, der immer Derselbe bleibt. Er trägt uns, wenn die Füsse ihren Dienst versagen. Er hebt uns, wenn die Kräfte schwinden. Er errettet uns und bringt uns sicher ans Ziel.
Unsere Aufgabe, ein Licht und ein Zeugnis für den Herrn Jesus zu sein, bleibt bis zum letzten Atemzug bestehen. Es ist ein Vorrecht und eine Gnade, dass wir auch in den Tagen des Alters und der Schwachheit von Ihm zeugen und Ihn ehren dürfen. Ein väterlicher Freund von mir wurde im Alter unheilbar krank. Er betete nicht um Heilung, sondern um Hilfe, damit er den Herrn auf dieser letzten schweren Wegstrecke nicht verunehre. Gott hat sein Gebet erhört. Solche Väter in Christus gesehen und gekannt zu haben, ist eine grosse Gnade. Wir schauen den Ausgang ihres Wandels an und dürfen ihren Glauben nachahmen (Heb 13,7).