Die Schätze der Magier

Matthäus 2,11

Die Schätze der Magier

Eine weitere nur einmal erwähnte Einzelheit aus dem Leben des Herrn Jesus finden wir in Matthäus 2,11:

«Und als sie (die Magier) in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kind mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben dar: Gold und Weihrauch und Myrrhe.»

Im Matthäus-Evangelium finden wir den Herrn Jesus als den König dargestellt. Ein solcher hat nicht nur einen beeindruckenden Stammbaum; ein König hat auch Untertanen, die ihm huldigen und Schätze bringen. Beides finden wir am Anfang des Matthäus-Evangeliums.

Das Geschlechtsregister des Herrn Jesus zeigt, dass Er der wahre Sohn Davids ist. Es enthält aber auch Namen von Frauen, in deren Leben traurige Sünden vorkamen. Doch sie alle durften die Gnade Gottes erfahren.

Dann berichtet uns Matthäus 2 von den Magiern, die nach Jerusalem kamen. Damals war der Herr Jesus vermutlich knapp zwei Jahre alt (Kap. 2,16). Wir wissen nicht, wie viele es waren, die zu Jesus kamen. Doch diese orientalischen Sternkundigen kamen nicht mit leeren Händen zu ihrem Schöpfer. Sie brachten ihre Schätze mit. Mit herausragenden Geschenken – Gold, Weihrauch und Myrrhe – ehrten sie den neu geborenen König Israels. Sie waren die Einzigen!

Nie wieder lesen wir von Menschen, die dem Herrn «Schätze» gebracht hätten. Natürlich kam später Maria von Bethanien mit dem überaus wertvollen Salböl zu Ihm. Und nach seinem Tod brachte Nikodemus teure Gewürzsalben. Doch die Auszeichnung «Schätze» finden wir nur bei diesen Magiern, die an und für sich gar keine Beziehung zum König Israels hatten.

Welch eine Ehrerweisung für diesen kleinen Jungen – Jesus –, der zugleich der Erhalter von allem war und ist. Und welch eine Einsicht bei diesen Männern, nicht die Mutter, sondern das Kind zu verehren. Wenn der Herr im weiteren Verlauf seines Lebens auch keine solchen «Schätze» mehr erhielt, so blieb Ihm doch die Freude der Erinnerung an jenen aussergewöhnlichen Tag – wenn wir dies in Ehrfurcht so sagen dürfen. Denn Er hat dafür gesorgt, dass diese Begebenheit in sein ewiges Wort aufgenommen wurde.

Doch es gibt noch einen zweiten Schatz, von dem wir im Leben Jesu lesen. «Das Reich der Himmel ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz, den ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker» (Mt 13,44). Hier bringt niemand einen Schatz zum Herrn Jesus. Er selbst erwirbt sich einen.

Dieser Schatz ist ein Bild jener Menschen, die an den Herrn Jesus glauben und dadurch sein Eigentum werden. Welch eine Gnade, dass solche, an denen von Natur aus nichts Wertvolles zu sehen ist, mit einem Schatz verglichen werden! Er sah in diesen Menschen etwas so Wertvolles, dass Er vor Freude bereit war, alles zu verkaufen, um über diesen Schatz verfügen zu können. Ihm liegt an diesen Menschen. An sie wendet Er seine Liebe. Darum ist dieser Schatz so wertvoll für Ihn.