In einer Krippe liegend
Eine weitere Einzelheit, die nur einmal erwähnt wird, finden wir in Lukas 2,7: «Sie gebar ihren erstgeborenen Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Raum für sie war.»
Wir staunen, wenn wir sehen, welche Familie und welchen Geburtsort der Schöpfer des Universums wählte. Wir Menschen werden ohne unser Zutun geboren. Die Umstände, in die wir hineingeboren werden, können wir nicht beeinflussen. Das war bei unserem Herrn Jesus Christus völlig anders. Er hätte, wenn es seinen Plänen entsprochen hätte, eine würdevolle, reiche und gebildete Familie für sich wählen können. Er hätte auch einen königlichen Geburtsort für sich beanspruchen können. Vielleicht hätten wir so etwas für Ihn – und auch für uns – ausgewählt, wenn wir hätten entscheiden können.
Aber der ewige Gott wählte eine arme Familie, die im Handwerk tätig war. Er bestimmt eine Futterkrippe als sein erstes Bett. Hier können wir nur bewundernd vor Ihm auf unsere Knie fallen. Es bleibt natürlich wahr, dass der Mensch in seiner Verantwortung den Retter der Welt schon bei seiner Geburt ablehnte und Ihm diesen unwürdigen Platz zuwies. Doch wenn Christus es gewollt hätte, dann wäre es Ihm ein Leichtes gewesen, diese Ablehnung sofort zu bestrafen, um einen würdigeren Platz zu erhalten. Aber das war nicht die Absicht unseres Heilands.
Er wollte diesen einfachen Platz in dieser einfachen Familie einnehmen. Er suchte von Geburt an nicht die Ehre der Menschen, sondern die Wertschätzung seines Gottes und Vaters. So war Er bereit, diesen «ausgestossenen» Platz einzunehmen, um Hirten auf dem Feld eine unvergessliche Begegnung mit dem Heiligen, dem Sohn Gottes, zu ermöglichen. Denn Er war gekommen, um die Ausgestossenen, die Sünder, zu erretten.
Auch an diesem elenden Platz konnte die Herrlichkeit des Sohnes Gottes nicht verborgen bleiben: Die Krippe hinderte Gott nicht daran, Ihm Anbeter zuzuführen – wenn es auch «nur» diese Hirten waren. Das bewirkte Gott in jeder Lebenssituation unseres Herrn. Sein Weg führte von der Krippe über die Werkstatt des Zimmermanns, die Häuser von Fischern, Zöllnern und Sündern bis an das Kreuz. Keiner dieser Orte war von äusserer Herrlichkeit umstrahlt. Er aber erfüllte diese Stätten mit seiner Herrlichkeit – und immer gab es solche, die seine damals eher verborgene moralische Herrlichkeit erfassten und sich auf seine Seite stellten. Und sind es nicht gerade diese Orte, die uns in den Evangelien besonders beschrieben werden? Christus ist einfach anders als jeder andere Mensch. Seine Wahl war immer die Wahl der Demut und Gnade, und gerade das lässt seine göttliche Herrlichkeit auf einmalige Weise hervorstrahlen.
Wie beeindruckt dies unsere Herzen, Ihn, den Allmächtigen, bei den Ärmsten und Einfältigsten dieser Welt wiederzufinden! Wie grossartig und tief ist seine Liebe!