a) Gleichnisse für Sünder (12)
Der reiche Bauer und seine Scheunen
Einer aus der Volksmenge wollte den Lehrer in einem Erbstreit mit seinem Bruder zum Anwalt machen. Der Herr aber sagte zu der Volksmenge: «Gebt acht und hütet euch vor aller Habsucht, denn auch wenn jemand Überfluss hat, besteht sein Leben nicht durch seine Habe.» Damit ihnen diese Warnung eindrücklich würde, erzählte Er ihnen das Gleichnis von einem reichen Menschen, der Land besass. Dieses trug so viel ein, dass er den Plan fasste, grössere Scheunen zu bauen, um all sein Gewächs und seine Güter darin aufzustapeln und nach Bedarf für sich selbst verwenden zu können. Und dann sagte er zu seiner Seele: «Seele, du hast viele Güter daliegen auf viele Jahre; ruhe aus, iss, trink, sei fröhlich.»
Seine vielen Güter waren sein ein und alles: sein Ruhekissen für die Zukunft, seine Quelle des Genusses und der Freude.
«Gott aber sprach zu ihm: Du Tor! In dieser Nacht fordert man deine Seele von dir; was du aber bereitet hast, für wen wird es sein? So ist der, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist in Bezug auf Gott.»
Wie tragisch! So nahe vor dem Tor der Ewigkeit, beschäftigte sich dieser Mann immer noch nicht mit der Frage: Wie kann ich Gott begegnen? Alle seine Gedanken kreisten nur um seinen Besitz, den er jetzt zurücklassen musste und der ihm im Hades von keinerlei Nutzen war! Wie arm war er nun!
Nur durch den Glauben an das Heil, das Gott in Christus anbietet, kann der Mensch «reich in Bezug auf Gott» werden. Statt auf die Ungewissheit des Reichtums Hoffnung zu setzen, ist dann seine Hoffnung auf Gott, und er wird den ihm anvertrauten Reichtum für Gott verwalten und sich bemühen: «Gutes zu tun, reich zu sein an guten Werken, freigebig zu sein, mitteilsam» und sich so «eine gute Grundlage auf die Zukunft sammeln»