Heilstatsachen (2)

Der Zustand des Menschen vor Gott

Gottes Zeugnis über den Menschen

Menschen, die wegen ihres Seelenheils beunruhigt sind, müssen zuerst ihren Zustand vor Gott erkennen. Es ist wichtig, dass sie verstehen, wie Gott selbst sie beurteilt. Solange sie in Bezug auf ihren Zustand vor Gott Illusionen haben oder unwissend bleiben, weigern sie sich, durch die Gnade Gottes errettet zu werden. Erst wenn sie das Zeugnis Gottes anerkennen und annehmen, das Er über sie abgibt, erhalten sie das Zeugnis, das Er über seinen Sohn ablegt. Denn das Evangelium ist für Sünder und kann daher auch nur Sündern verkündet werden. Ich möchte diesen Punkt denen, die in ihrer Seele beunruhigt sind, besonders ans Herz legen. Viele leben während Monaten oder Jahren in Zweifel und Angst, weil sie in ihre eigenen Herzen schauen und dort die Lösung suchen, anstatt das Wort Gottes zu befragen. So lernen sie ihren wahren Zustand, wie die Bibel ihn beschreibt, nicht kennen und nehmen deshalb nie die Stellung vor Gott ein, die ihnen zusteht.

«Arglistig ist das Herz, mehr als alles, und verdorben ist es» (Jer 17,9). Aber das Wort Gottes ist Wahrheit (Joh 17,17). Daher müssen wir uns allein an die Bibel halten.

Wie lautet das Zeugnis Gottes über dich und über alle Menschen? Sei darauf gefasst, dass es das schlechteste aller möglichen ist: «Darum, so wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, weil sie alle gesündigt haben» (Röm 5,12). Zudem: «Da ist kein Gerechter, auch nicht einer; da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer» (Röm 3,10-12). «Es ist kein Unterschied, denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes» (Röm 3,22.23). «Die Schrift hat alles unter die Sünde eingeschlossen, damit die Verheissung aus Glauben an Jesus Christus denen gegeben würde, die glauben» (Gal 3,22).

Hoffnungslos verloren!

Dies ist das Zeugnis der Bibel: Alle Menschen sind Sünder vor Gott! Erkennst du diese Beurteilung als wahr in Bezug auf dich selbst an?

Ich frage nicht, ob du es in einem allgemeinen Sinn anerkennst. Das tun viele. Dabei stellen sie einen Vergleich mit anderen an, sei es, um sich zu rechtfertigen oder um Schlüsse zu ihrem Vorteil zu ziehen. Der wichtige Punkt ist der: Gott stellt alle Menschen auf die gleiche Ebene vor sich. Er erklärt, dass alle Sünder sind. Die Frage vor Ihm lautet nicht, welchen Grad der Sünde oder der Schuld jemand aufweist, sondern dass es keinen Unterschied gibt. Alle sind Sünder – unabhängig von ihrer Stellung, ihrem Charakter oder ihrem Ruf. Alle sind ohne Entschuldigung, ohne einen einzigen Hoffnungsschimmer in sich selbst, weil sie alle der gleichen Verurteilung unterliegen. Der Tod hat sich auf alle Menschen erstreckt, weil alle gesündigt haben. «Der Lohn der Sünde ist der Tod» (Röm 6,23).

Ich frage dich nochmals: Erkennst du das Zeugnis Gottes für dich persönlich als wahr an? Demütigst du dich vor Gott unter sein Urteil über dich? Akzeptierst du, dass du ein Sünder bist und unter seinem gerechten Urteil über die Sünde stehst?

Ein Heiland – nur für Sünder

Wenn dies nicht der Fall ist, so flehe ich dich an, stillzustehen und darüber nachzudenken, wie hoffnungslos dein Fall ist. Der Herr Jesus hat selbst gesagt: «Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder» (Mt 9,13). Es gibt nur für Sünder einen Christus und einen Heiland. Solange du zögerst und dich weigerst, den Platz des verlorenen Sünders einzunehmen, stehst du ausserhalb der Grenzen der Gnade und der Barmherzigkeit Gottes im Evangelium.

Aber sobald du das biblische Zeugnis über deinen Zustand annimmst, können wir dir von Dem erzählen,

  • «der selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat» (1. Pet 2,24),
  • der «um unserer Übertretungen willen verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen» war (Jes 53,5),
  • «den Gott dargestellt hat als ein Sühnmittel durch den Glauben an sein Blut» (Röm 3,25),
  • der tatsächlich den Platz des Sünders eingenommen und die Strafe des Sünders erduldet hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat (2. Kor 5,21; Joh 3,16).

Geistlich tot

Damit haben wir noch nicht die ganze Wahrheit gesagt. Es ist nicht nur so, dass du ein Sünder bist. Die Bibel lehrt im Weiteren, dass die, die nicht errettet sind, tot sind in ihren Vergehungen und Sünden (Eph 2,1). Der Herr Jesus erklärt, dass der Gläubige «aus dem Tod in das Leben übergegangen ist» (Joh 5,24). Damit wird deutlich, dass der frühere Zustand des Gläubigen der geistliche Tod war. Folglich steht der Sünder einerseits unter dem Verdammungsurteil über die Sünde. Anderseits ist er tot in seinen Sünden. Das heisst natürlich nicht, dass er gar kein Leben hat, denn es ist offensichtlich, dass er im physischen Sinn lebt. Aber es wird die Tatsache bestätigt, dass der Sünder durch die Sünde von Gott getrennt und somit von der Quelle des Lebens abgeschnitten ist. Als Folge davon befindet sich der Sünder in einem Zustand des geistlichen Todes. Er hat kein Leben und auch keine Kraft des Lebens für Gott. Das Handeln Gottes mit den Menschen – von der Zeit des Gesetzes für Israel bis zur heutigen Zeit der Gnade – beweist nur die Wahrheit seines Wortes. Ich frage dich nochmals: Erkennst du dieses weitere Zeugnis über dich an?

Du wirst niemals die Hoffnungslosigkeit deines Zustands erkennen, bis du dich diesem Urteil unterstellst. Die Menschen sagen: Solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung. Wie oft haben solche Worte die Herzen derer erfüllt, die am Krankenbett eines Elternteils oder eines kranken Freundes gewacht haben. Sie haben gegen Hoffnung gehofft und sich geweigert, das nahe Ende wahrzunehmen. Bis zum letzten Herzschlag und dem letzten Atemzug wollten sie nicht glauben, dass der Tod nahe war. So ist es auch häufig bei Sündern, auch bei solchen, deren Seele bereits aufgeweckt ist. Sie mögen nicht daran zweifeln, dass sie Sünder sind und unter dem Verdammungsurteil Gottes stehen. Aber sie wollen ihren hoffnungslosen Zustand und die fehlende Lebenskraft nicht akzeptieren. Sie glauben nicht, dass sie sich nicht zum Guten ändern oder verbessern können. Sie erkennen nicht an, dass sie total am Boden sind, «tot in ihren Vergehungen und Sünden». So schliessen sie sich vom Segensbereich aus und kehren – vielleicht für Jahre – zu Verwirrungen und inneren Kämpfen zurück. Warum? Weil sie ihren eigenen Herzen mehr vertrauen als Gott. Aber «wer auf sein Herz vertraut, der ist ein Tor» (Spr 28,26).

Daher sollten wir alle menschlichen Überlegungen bewusst auf die Seite schieben und dem biblischen Zeugnis Glauben schenken. Es geht nicht darum, was ich denke, was ich bevorzuge, was ich empfinde oder was ich glaube, sondern was Gott sagt. Das bestimmt mein Schicksal in seinen Augen. Er ist der einzige Beurteiler. Wenn Er also zum Sünder sagt, dass er tot ist in seinen Vergehungen und Sünden, muss der Sünder anerkennen, dass Gott wahrhaftig ist, jeder Mensch aber ein Lügner (Röm 3,4).

Der Sohn Gottes – dein Erlöser

Anerkennst du jetzt, dass dein Zustand hoffnungslos ist und du kein Leben hast? Zögere nicht, dem Urteil Gottes zuzustimmen. Erkenne die Wahrheit Gottes über dich an und bekenne, dass du unter dem gerechten Urteil über die Sünde stehst. Sobald du diesen Platz des Sünders eingenommen hast, wirst du in eine Stellung des Segens eintreten. Auf diesem Boden kann Gott dir in seiner unendlichen Gnade begegnen. In dieser Stellung kannst du den Retter der Sünder anrufen. Demütige dich darum noch heute vor Gott und empfange das unaussprechliche Geschenk seiner Liebe – seinen eigenen Sohn als deinen Erretter, Erlöser und Herrn.