Wenn jemand seine Schuld vor Gott erkannt hat und zum Retter Jesus Christus geführt worden ist, treten häufig Probleme auf. Sie hindern die Seele, den ersehnten Segen zu erlangen. Es handelt sich um Einwände des Unglaubens, die aber im Vertrauen auf Gott und sein Wort überwunden werden können.
Vielleicht gehöre ich nicht zu den Auserwählten?
Von allen Zweifeln ist dieser wohl der unnützlichste, aber Satan nährt ihn sehr aktiv. Die geheimen Dinge gehören Gott. Kein menschliches Erforschen und kein Vernunftschluss können sie ergründen. Erinnern wir uns nochmals daran, dass der Sünder mit dem Plan Gottes absolut nichts zu tun hat. Die Auserwählung gilt für die Gläubigen, und nur für die Gläubigen. Die Lösung für diese Schwierigkeit – wenn sie wirklich ernsthaft empfunden wird – ist die einfache Frage: Bin ich ein Sünder? Wenn du dies bejahen kannst, dann gilt die Einladung des Evangeliums auch dir. Denn nur im Zustand eines Sünders ist es uns erlaubt, zu Christus zu kommen.
Ich kann nicht glauben
Untersuchen wir ein wenig diesen Einwand. Was kannst du nicht glauben? Kannst du nicht glauben, dass du ein Sünder bist? Gott bezeugt dir dies in seinem Wort. Wenn diese Wahrheit bestätigt werden müsste, dann genügt die Erfahrung eines einzigen Tages. Nein, du zweifelst nicht daran, dass du ein Sünder bist.
Kannst du das Zeugnis Gottes über seinen Sohn nicht glauben? Wie lautet dieses Zeugnis? Er ist «unserer Übertretungen wegen hingegeben und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden» (Röm 4,25). Christus hat «einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe» (1. Pet 3,18). Er, «der Sünde nicht kannte», ist für uns zur Sünde gemacht worden, «damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm» (2. Kor 5,21). Glaubst du das? Du antwortest: Natürlich glaube ich dies! Dann sieh, was sich daraus ergibt. Einerseits glaubst du, dass du ein Sünder bist, und anderseits, dass Christus für Sünder gestorben ist. Warum sagst du jetzt, dass du nicht glauben kannst?
Lass mich noch eine weitere Frage stellen: Glaubst du, dass Gott durch das Werk, das der Heiland in seinem Tod für Sünder vollbracht hat, zufrieden gestellt worden ist und es angenommen hat? Bevor du diese Frage beantwortest, erinnere dich an zwei Tatsachen: Erstens bezeugen die Auferstehung des Herrn Jesus und seine Erhöhung zur Rechten Gottes, dass Gott befriedigt ist und die Sühnung völlig anerkennt, die am Kreuz erwirkt worden ist. Zweitens lässt Gott selbst das Evangelium der Gnade verkündigen. Diese Tatsache zeigt, dass seiner Gerechtigkeit Genüge getan worden ist. Auf der Grundlage des Kreuzes richtet sich die Botschaft an dich: «Lasst euch versöhnen mit Gott!» (2. Kor 5,20).
Glaubst du jetzt, dass Gott zufrieden gestellt worden ist? Du kannst dies nicht bezweifeln. Was bleibt noch zu sagen? Du selbst bist es, der nicht zufrieden ist. Hier liegt das Problem.
Wenn jemand meint, nicht glauben zu können, bedeutet dies eher, dass er nicht glauben will. Er weigert sich einfach, sich als Sünder vor dem Urteil Gottes zu beugen. Denn sobald wir unseren Platz als Sünder einnehmen, wird das Angebot der Errettung für uns zu einer frohen Botschaft. Nehmen wir den Fall einer Familie an, die nahe am Hungertod steht und von jemand Nahrungsmittel geschenkt erhält. Was würden wir davon halten, wenn diese armen Leute antworten würden: «Wir können nicht glauben, dass dies für uns ist!»? Genauso ist es, wenn ein Sünder, der unter dem Fluch steht, die Einladung des Evangeliums mit den Worten ablehnt: «Ich kann nicht glauben, diese Botschaft ist nicht für mich.»
Denken wir daran: Es ist Gott, der spricht. Ist Er nicht würdig, dass wir Ihm glauben? Wenn dir ein Freund etwas anvertraut und du ihm antwortest: «Ich kann das nicht glauben», beleidigst du ihn. Willst du wirklich die Wahrheit und die Aufrichtigkeit Gottes weiter in Zweifel ziehen?
Ich fühle nicht, dass ich errettet bin
So sprechen manche. Sie denken und bestätigen sogar, dass sie an Christus glauben. Aber sie erfreuen sich nicht am inneren Frieden.
Wie kann man die Gewissheit der Errettung erlangen? Viele warten darauf, dass eine plötzliche Freude über sie kommt. Oder sie meinen, ein besonderes Gefühl haben zu müssen, um diese Sicherheit zu geniessen. Eine junge Christin, die mich eines Tages aufsuchte, sagte mir: «Jetzt weiss ich, dass ich errettet bin, weil ich so glücklich bin.» Da habe ich sie gefragt: «Wenn du dich morgen unglücklich fühlst, sagst du dann: Nun weiss ich, dass ich nicht errettet bin, weil ich mich so elend fühle?» Sie hat sofort verstanden: Ich habe ein schlechtes Fundament gelegt. Wie bekommt man die Gewissheit der Errettung? Durch den Glauben – den Glauben an das Wort Gottes. Es sagt: Jeder, der an den Sohn Gottes glaubt, geht nicht verloren, sondern hat ewiges Leben (Joh 3,16). Wenn ich das glaube und mich im Vertrauen auf sein Wort stütze, habe ich das Recht zu sagen, dass ich errettet bin. Dann bekomme ich inneren Frieden – als Folge meines Glaubens an das Zeugnis Gottes.
So sieht die göttliche Ordnung aus. Zuerst der Glaube an den Herrn Jesus Christus. Dann das Wissen oder die Gewissheit der Errettung als Folge meines Glaubens an das Wort Gottes. Schliesslich erhalte ich Frieden als Ergebnis des sicheren Wissens: Ich bin errettet.
Nehmen wir ein Beispiel: Ich schulde jemand 1000 Franken, habe aber nichts, um diese Schuld zu begleichen. Das bringt mich in Verlegenheit und in Not. Doch ein Freund sagt zu mir: «Du brauchst dir darüber keine Sorgen zu machen. Ich habe die Sache geregelt.» Wenn ich seinen Worten glaube, bin ich augenblicklich von meinen Ängsten befreit. Andernfalls nicht. So ist es auch bei der Gewissheit der Errettung. Durch den Glauben an den Herrn Jesus lerne ich, dass alle Forderungen Gottes mir gegenüber beglichen worden sind. Nur wenn ich so seinem Wort vertraue, habe ich Frieden. Andernfalls nicht. Es ist von allergrösster Bedeutung, diesen Punkt zu erfassen. Manche behaupten, die Gewissheit der Errettung würde vom Gefühl abhängen. Deshalb bleiben sie lange in einem Zustand der Unsicherheit und des Unbehagens. Nachdem wir aber erkannt haben, dass sich unser Vertrauen auf die unveränderliche Wahrheit Gottes gründet, zweifeln wir keinen Moment an unserer Errettung. Trotz unserer wechselvollen Gefühle halten wir fest: Ich bin errettet.
Leider verlieren wir allzu häufig die Tatsache aus den Augen, dass die Grundlage unseres Friedens vollständig ausserhalb von uns liegt. Dann schauen wir in uns hinein, anstatt auf das Kreuz des Erlösers. Unser Friede ruht einzig und allein auf dem Werk des Herrn Jesus, das Er für uns vollbracht hat.
Nachfolgend noch die Erklärung Gottes: «Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus» (Röm 5,1). Wir haben bis jetzt nur über die Grundlage der Gewissheit gesprochen. Wenn wir jedoch Frieden haben, dann werden wir auch glückliche Erfahrungen machen. Gott hat seinen Geist in unsere Herzen gesandt. Nun bezeugt sein Geist mit unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind (Gal 4,6; Röm 8,16). Aber die glücklichen Erfahrungen folgen der Erkenntnis der Errettung. Sie können ihr nicht vorausgehen.
Die Lästerung gegen den Heiligen Geist
Viele Gläubige fürchten sich, diese Sünde begangen zu haben. Sie meinen dann, von der Barmherzigkeit des Evangeliums ausgeschlossen zu sein. Deshalb ist es sicher gut, den Charakter dieser Sünde genauer zu erklären. Schauen wir die Verse an, in denen der Herr von dieser Sache redet:
«Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Und wer irgend ein Wort redet gegen den Sohn des Menschen, dem wird vergeben werden; wer aber irgend gegen den Heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden – weder in diesem Zeitalter noch in dem zukünftigen» (Mt 12,31.32; siehe auch Mk 3,28-30).
Diese Sünde wird als Lästerung des Geistes oder als Reden gegen den Heiligen Geist bezeichnet. Was dies genau bedeutet, wird deutlich, wenn man die Aussage des Herrn im Zusammenhang ansieht. Der Heiland hatte gerade ein Wunder getan. Es heisst: «Dann wurde ein Besessener zu ihm gebracht, blind und stumm; und er heilte ihn, so dass der Stumme redete und sah» (Mt 12,22). Die Volksmengen, die das Wunder miterlebten, waren über diesen durch den Herrn Jesus bewirkten Beweis der Macht und Barmherzigkeit Gottes tief bewegt. Sie fragten: «Dieser ist doch nicht etwa der Sohn Davids?» (Mt 12,23). Aber die Feinde des Herrn – die Pharisäer – nahmen dies zum Anlass, um ihre Feindschaft zu zeigen. Sie konnten das Wunder vor ihren Augen nicht leugnen, sondern mussten es anerkennen. Doch sie schrieben die darin erzeigte Macht den Dämonen zu. Sie sagten: «Dieser treibt die Dämonen nicht anders aus als durch den Beelzebul, den Fürsten der Dämonen» (Mt 12,24). Dies ist auch die Erklärung für die Lästerung des Geistes, die der Herr selbst im Markus-Evangelium gibt: «Weil sie sagten: Er hat einen unreinen Geist» (Mk 3,30).
Die Sünde, von der wir hier reden, besteht also darin, die Wirkungen des Heiligen Geistes bewusst Satan zuzuschreiben. Dies ist die Lästerung des Heiligen Geistes, weil man seinen Wirkungen einen dämonischen Charakter gibt. Um jeden möglichen Irrtum zu vermeiden, ist Folgendes festzuhalten:
- Jesus Christus vollbrachte seine Wunder und seinen Dienst in der Macht und Kraft des Heiligen Geistes (Lk 4,1-18; Jes 61,1.2; Joh 3,34).
- Der Herr hatte auch den Dämon des blinden und stummen Menschen durch die Macht des Heiligen Geistes ausgetrieben.
- Die Pharisäer anerkannten das Wunder. Sie hatten es gesehen und konnten es nicht leugnen.
- Sie hatten damit ein offensichtliches Zeugnis über den Dienst des Erretters vor sich, denn dieses Wunder bestätigte Ihn als Messias.
- Anstatt aufgrund dieses Zeugnisses den Herrn Jesus anzunehmen, lehnten sie Ihn bewusst ab. Sie nahmen diese Gelegenheit sogar wahr, um Ihn in Verruf zu bringen, indem sie Ihn als Vertreter des Teufels bezichtigten.
- Diese vorsätzliche Schmähung bezeichnet der Herr als Lästerung gegen den Heiligen Geist.
Die Gegenwart des Heiligen Geistes in der Versammlung verschlimmert den Charakter der Sünde im Allgemeinen. Einerseits kann man sagen, dass jede Sünde, die ein gläubiger Christ begeht, eine Sünde gegen den Heiligen Geist ist. Anderseits handelt es sich dabei nicht um eine Lästerung gegen den Heiligen Geist, weil der Herr nicht mehr auf der Erde ist und hier nicht mehr persönlich in der Kraft des Geistes wirkt.
Die Juden haben damals gegen den Heiligen Geist gelästert, als sie das Wirken des Herrn Jesus in der Kraft des Geistes deutlich sahen und dennoch dem Teufel zuschrieben. Sie gingen diesen bösen Weg beharrlich weiter, als der Heilige Geist auf die Erde kam und durch die Apostel mächtig wirkte. Diese Sünde wird den Juden nicht vergeben werden. In der Zukunft wird Gott jedoch einen gläubigen Überrest erwecken, der Christus annehmen wird, während die ungläubigen Juden gerichtet werden.
Möge also jedes Herz, das beunruhigt ist, sich im Glauben fest an das halten, was das Wort Gottes sagt. So werden die Versuche des Teufels vereitelt, der ängstliche Seelen in einem Zustand der Furcht und Unruhe halten will. Wir können mit Sicherheit sagen: Niemand, der von seinen Sünden überzeugt worden ist und wünscht, durch das Blut des Herrn Jesus mit Gott versöhnt zu werden, kann gegen den Heiligen Geist gelästert haben. Die Einsicht seiner Schuld vor Gott und sein Wunsch nach Frieden mit Ihm sind Resultate des Wirkens Gottes in seiner Seele. Sie beweisen, dass er diese Lästerung nicht begangen hat.