Heilstatsachen (13)

1. Johannes 5,16; 1. Korinther 11,29-30; Hebräer 6,4-6

Wenn ein Mensch Buße tut und den Herrn Jesus als Retter kennen lernt, treten häufig Probleme auf. Sie hindern ihn daran, die ersehnte Erlösung anzunehmen. Es sind Einwände des Unglaubens, die im Vertrauen auf Gott und sein Wort überwunden werden.

Die Sünde zum Tod

Diese Sünde wird oft mit der Lästerung des Heiligen Geistes verwechselt. Die Bibel zeigt uns aber, dass es sich um etwas ganz anderes handelt. Es heisst: «Wenn jemand seinen Bruder sündigen sieht, eine Sünde nicht zum Tod, so wird er bitten, und er wird ihm das Leben geben, denen, die nicht zum Tod sündigen. Es gibt Sünde zum Tod; nicht für diese sage ich, dass er bitten solle» (1. Joh 5,16). Zuerst einmal handelt es sich um die Sünde eines Gläubigen. Es ist von einem Bruder die Rede. Daher geht es hier um den leiblichen Tod und nicht um den ewigen Tod.

In Apostelgeschichte 5 haben wir mit Ananias und Sapphira ein ernstes Beispiel für diese Sünde und die furchtbare Konsequenz, die darauf folgte. Die Stellung und der Zeugnischarakter der Versammlung waren damals so, dass Gott unmittelbar eingreifen und die Schuldigen bestrafen musste. Die ewige Errettung von Ananias und seiner Frau wurde davon nicht berührt, wenn sie wirklich echte Gläubige waren. Doch das Ergebnis dieser Strafe, die sie erlitten, wird in Vers 11 genannt: «Grosse Furcht kam über die ganze Versammlung und über alle, die dies hörten.» In Vers 13 lesen wir: «Von den Übrigen aber wagte keiner, sich ihnen anzuschliessen.» Dennoch sehen wir in Vers 14, dass umso mehr Glaubende dem Herrn hinzugetan wurden, «Scharen von Männern und auch Frauen».

Die Schuldigen dieser Sünde zum Tod werden durch den Tod weggetan. Es entsteht eine Heiligung bei jenen, die dies in der Versammlung erleben, und eine heilsame Furcht bei den Ungläubigen, die draussen sind.

Im ersten Korinther-Brief bezieht sich der Apostel Paulus ebenfalls auf Fälle von Sünde zum Tod, in denen Gott mit einer ähnlichen Zucht reagiert hat. Im Zusammenhang mit dem Mahl des Herrn sagt er: «Wer unwürdig isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, indem er den Leib (des Herrn) nicht unterscheidet. Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen» (1. Kor 11,29.30). Wir sehen hier, dass durch das züchtigende Eingreifen Gottes einige Gläubige in Korinth gestorben waren.

Aus den biblischen Erklärungen und Beispielen schliessen wir, dass niemand im Voraus bestimmen kann, was eine Sünde zum Tod ausmacht. Es ist allein der Herr, der dies entscheidet. So kann unter gewissen Umständen die gleiche Tat eine schwerwiegendere Sünde darstellen als in anderen Verhältnissen. Zweifellos gab es seit der Zeit der Apostelgeschichte noch weitere Personen, die in gleicher Weise wie Ananias und Sapphira gesündigt haben, die aber nicht auf die gleiche Weise geschlagen worden sind. Doch dieses Beispiel genügt, um zu zeigen, dass es um eine Sünde von Gläubigen geht, die zum leiblichen Tod und nicht zum Verderben der Seele führt. Da nur ein Gläubiger diese Sünde begehen kann, muss niemand Angst haben, er könne nicht errettet werden, weil bei ihm eine Sünde zum Tod vorliege.

Vom christlichen Glauben abfallen

«Denn es ist unmöglich, diejenigen, die einmal erleuchtet worden sind und die himmlische Gabe geschmeckt haben und des Heiligen Geistes teilhaftig geworden sind und das gute Wort Gottes und die Wunderwerke des zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben und abgefallen sind, wieder zur Buße zu erneuern, da sie den Sohn Gottes für sich selbst kreuzigen und ihn zur Schau stellen» (Heb 6,4-6).

Der in diesen Versen beschriebene Zustand ist tatsächlich für viele ein Problem. Eine sorgfältige Untersuchung dieses Abschnitts zeigt jedoch, dass er nicht auf solche zutrifft, die das ernste Verlangen haben, Frieden mit Gott zu bekommen. Halten wir zunächst fest: Diese Bibelverse können sich nicht auf eine Person beziehen, die sich wirklich bekehrt hat. Nichts wird in der Bibel ausdrücklicher ausgeschlossen, als dass ein Kind Gottes verloren gehen könnte (Joh 10,27-29; Röm 8,28-39; 1. Kor 1,8.9; Eph 1,13.14; Phil 1,6.7).

Denken wir daran, dass der Hebräer-Brief an jüdische Christen gerichtet ist. Darunter waren solche, die das Judentum aufgegeben hatten, weil sie vom christlichen Glauben überzeugt worden waren. Sie waren bis zu einem gewissen Grad durch die Macht des Heiligen Geistes erleuchtet worden, ohne sich jedoch bekehrt zu haben, ohne wirklich von neuem geboren worden zu sein. Sie betraten den Bereich der Segnungen, ohne wirklich neues Leben zu haben. Im Blick auf solche sagt uns die Bibel: Wenn sie abfallen, ist es unmöglich, sie «wieder zur Buße zu erneuern». Weshalb? Weil sie vorsätzlich zu einem System zurückkehren, von dem sie wissen, dass es nicht mehr nach Gottes Willen ist. Sie machen sich aufs Neue mit dem Volk eins, das den Sohn Gottes gekreuzigt hat. So nehmen sie bewusst an dieser Handlung des Volkes teil: Sie kreuzigen für sich selbst den Sohn Gottes und stellen Ihn zur Schau.

Es geht also um den Zustand von Menschen, die bewusst vom christlichen Glauben abgefallen sind. Der Heilige Geist führt sie zweifellos als ernsthafte Warnung an, und zwar für Personen, die sich in irgendeiner Weise mit Gläubigen verbunden haben. Es werden solche gewarnt, die ein christliches Bekenntnis haben, ohne wirklich glaubende Christen zu sein. Es werden auch solche angesprochen, die mehr oder weniger Licht erhalten haben, um den göttlichen Charakter der Erlösung zu erkennen, ohne aber jemals von neuem geboren worden zu sein. Es kann sich sogar um solche handeln, die sich in öffentlicher und formaler Weise eifrig zu Christus halten. An solche richtet sich diese Warnung. Wenn sie das aufgeben, was sie als Wahrheit kennen gelernt haben, und Jesus Christus verleugnen, den sie als Sohn Gottes erkannt haben, verfallen sie in einen hoffnungslosen Zustand der Verhärtung. Dieser Zustand tritt viel häufiger auf, als man annimmt. Er ist sehr gefährlich. Wenn Satan nämlich eine Person sieht, die sich nur äusserlich Christus zuwendet, ohne Ihn im Glauben anzunehmen, lässt er geschickt Versuchungen und Fallstricke aufkommen, um diese Menschen in einen eindeutigen und unabänderlichen Abfall zu stossen.

Aber eine Person, die etwas vom Herrn Jesus Christus gelernt hat und nun in der Erkenntnis Fortschritte machen will, kann Mut fassen. Der Herr wird ihr mit Mitgefühl begegnen und auf ihre Bedürfnisse antworten. Die letzten Verse, die wir betrachtet haben, möchten bewirken, dass sich eine suchende Seele nicht vom Herrn Jesus entfernt, sondern sich mehr auf Ihn als die göttliche Quelle für die Errettung stützt.

Der Heilige Geist fügt in Hebräer 10,39 hinzu: «Wir aber sind nicht von denen, die sich zurückziehen zum Verderben, sondern von denen, die glauben zur Errettung der Seele.» Die Bibel unterscheidet solche, die sich zurückziehen, und solche, die glauben. Wer glaubt, wird sich nicht zurückziehen. Wenn sich jemand zurückzieht, so hat er nicht geglaubt, auch wenn er diesen Anschein für eine gewisse Zeit erweckt hat.

Wir haben verschiedene Schwierigkeiten betrachtet, die sich häufig zeigen, wenn jemand aufrichtig den Weg der Errettung und des Glaubens gehen will. Es gibt noch andere, die durch die besonderen Umstände im Leben eines Menschen hervorgerufen werden. Aber der Herr gibt durch sein Wort die Möglichkeit, diesen Problemen in einer Gebetshaltung zu begegnen und eine Lösung zu finden. «Den Aufrichtigen geht Licht auf in der Finsternis» (Ps 112,4). «Die Eröffnung deiner Worte erleuchtet» (Ps 119,130).