Die Versammlung des lebendigen Gottes (1)

Einleitung

Aus dem ABC des Christen

Ist es wirklich nötig, wieder einen Aufsatz über dieses Thema zu schreiben? Gibt es darüber nicht gute Bücher und Betrachtungen genug? Gewiss. Doch befinden sie sich in Vaters Bibliothek oder liegen noch, schön aufgestapelt, im Regal der Herausgeber. Nur wenige nehmen sich die Mühe, diese Schriften zu holen und zu studieren.

Es liegt uns aber am Herzen, dass sich auch die nachkommende Generation mit diesen so überaus wichtigen Wahrheiten vertraut macht. Wir beabsichtigen daher, in diesem Heft jeden Monat einige knappe Gedanken vor den vielbeschäftigten Leser zu tragen, mit dem Ziel, den geistlichen Appetit für diese Dinge zu wecken.

Christus hat die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben (Eph 5,25). Und wir? Sollen wir uns in selbstsüchtiger Weise immer nur mit unserem eigenen Heil beschäftigen? Dass doch auch unser Herz weit würde, um das ganze Volk Gottes zu umschliessen! Was unserem Herrn teuer ist, soll auch uns wertvoll sein. Zudem trägt jeder von uns seinen Teil an der Verantwortung für das örtliche Zeugnis, wie auch für die ganze Versammlung Gottes auf der Erde.

Hie und da wird es nützlich sein, den Gedanken Gottes über unseren Gegenstand die Anschauungen der Menschen gegenüber zu stellen, die in der heutigen Christenheit Geltung haben.

Es geht hier nicht um «unsere» Versammlung

Das möchten wir von allem Anfang an betonen. Wir beschreiben hier nicht die Statuten einer christlichen Gemeinschaft, die sich mit einem schönen biblischen Namen neben oder sogar über die Glaubensbekenntnisse anderer Christen stellen will. Wo immer in unserem Aufsatz der Begriff «Versammlung» vorkommt, sollte er vom Standpunkt Gottes aus verstanden werden. Er hat immer sein ganzes Volk vor Augen.

Im Vorwort der Elberfelder Bibel wird erklärt, weshalb in dieser Übersetzung der griechische Ausdruck «Ekklesia» mit «Versammlung», statt mit «Kirche» oder «Gemeinde» wiedergegeben worden ist.