Satan gebunden
Kapitel 20,1-3
Wie wir bereits gesehen haben, werden nach dem Kampf in Kapitel 19,19-21 noch weitere Strafgerichte über die Nationen kommen, bevor Christus seinen Thron aufrichtet und sein Volk vollständig befreit. Es können drei Phasen unterschieden werden: der Zeitraum der 1260 Tage, der bereits angeführt worden ist, und zwei weitere, die im selben Zeitpunkt begonnen haben. «Von der Zeit an, da das beständige Opfer abgeschafft wird, und zwar um den verwüstenden Gräuel aufzustellen, sind 1290 Tage. Glückselig der, der ausharrt und 1335 Tage erreicht!» (Dan 12,11.12). Nach Abschluss der dreieinhalb Jahre spielen sich noch zwei Phasen der Befreiung ab: eine von 30 Tagen und eine andere von 75 Tagen. Aber da in der Offenbarung nur das Strafgericht über das Tier und seine Verbündeten angeführt wird, würde es hier zu weit führen, auch noch auf die anderen Ereignisse einzugehen.
In der Offenbarung wird der Vorhang gelüftet. Eine Reihe von Szenen wird enthüllt, die nirgendwo anders in der Bibel beschrieben werden. Der Kampf im Himmel zeigt die Seite des Teufels als Ankläger der Brüder (Kap. 12). Nachher ist er, obwohl er sich hinter einer menschlichen Maske versteckt, der wahre Anstifter zu all dem Bösen und zu der grausamen Verfolgung der Gläubigen, die durch seine irregeführten Anhänger in der Welt ausgeführt wird. Bis jetzt hat Gott ihn weitgehend gewähren lassen. Seine Macht, die er durch seine Lügen über die Herzen der Menschheit errungen hat, ist so gross, dass er als Fürst und Gott dieser Welt bezeichnet wird. Doch nun ist der wahre Fürst erschienen, und Gott macht seinen Herrschaftsanspruch als Schöpfer und Herrscher über die Menschheit geltend. Da muss Satan gebunden werden. Wenn die wahre Braut anerkannt wird, muss die Hure gerichtet werden. Wenn der wahre Fürst anerkannt wird, muss der Thronräuber beseitigt werden.
«Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabkommen, der den Schlüssel des Abgrunds und eine grosse Kette in seiner Hand hatte. Und er griff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist; und er band ihn tausend Jahre und warf ihn in den Abgrund und schloss zu und versiegelte über ihm, damit er nicht mehr die Nationen verführe, bis die tausend Jahre vollendet sind. Nach diesem muss er eine kleine Zeit gelöst werden» (V. 1-3).
Satan wird im Alten Testament nicht sehr häufig erwähnt. Aber es wird dort genug gesagt, um seinen wahren Charakter zu zeigen. Hartnäckig hasst er Gott und alles Gute. Zunächst tritt er als Verführer der Menschen auf, um sie nachher vor Gott zu verklagen. Seine Falschheit übertrifft in beiden Fällen seine Verschlagenheit. Daher sagt der Herr Jesus über ihn: «Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und ihr Vater» (Joh 8,44). Wie Gott der Urheber der Wahrheit ist, so ist der Teufel der Urheber der Falschheit und der Lüge. Wie Gott der Ursprung des Lichts ist, so ist Satan der Urheber der Finsternis. Leider hat er die Augen der Menschen so verblendet, dass sie – obwohl das Licht scheint – die Finsternis vorziehen! Er verführte die Heiden dazu, die Götzen und damit die Dämonen anzubeten anstatt Gott. Er verführte die Juden, dass sie nach dem Blut, d.h. dem Tod, ihres Messias schrien und den Einen kreuzigten, der ihnen hätte Segen bringen können.
Seither geht Satan als brüllender Löwe umher, der sucht, wen er verschlingen könnte. Er ist der «Gott dieser Welt» (2. Kor 4,4), der «Fürst der Gewalt der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams» (Eph 2,2). Er hat seine vergiftende Verdorbenheit ins Christentum eingeführt und er wird schliesslich Abfall von Gott und Gotteslästerung einführen, die ein schreckliches Gericht über das Tier und den falschen Propheten bringen werden. Weil er sich überall auf der Erde bewegen kann, gibt es keine Sicherheit für den Menschen. Zu Beginn der Herrschaft des Herrn Jesus wird er darum gebunden werden. Es wird ihm nicht mehr möglich sein, die Nationen zu verführen.
Dies ist nicht, wie einige gemeint haben, das Ergebnis der Verbreitung der Wahrheit. Die Wahrheit wird dann alles andere als ausgebreitet sein. Sie wird zu jenem Zeitpunkt ausgelöscht sein und das schrecklichste Böse wird wie eine Flut auftreten. Satans Macht wird nie so gross sein, wie kurz bevor er gebunden wird. Anstatt vom Triumphzug des Evangeliums überwältigt zu werden, wird er auf dem Höhepunkt seines zerstörenden Einflusses auf die Herzen der Menschen durch die persönliche Erscheinung des Herrn plötzlich gebunden werden. Der Segen, der der Welt durch diese Erscheinung gebracht wird, wird nicht allmählich auftreten, sondern in einem Augenblick. Satan wird plötzlich gebunden, das Tier und der falsche Prophet werden ebenfalls sofort gerichtet und der gläubige Überrest des Volkes Gottes wird umgehend befreit werden. Auch die Schöpfung wird plötzlich «frei gemacht werden von der Knechtschaft des Verderbens zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes» (Röm 8,21). Dann wird eine Zeitepoche allgemeinen Segens für die Menschheit und für die Schöpfung anbrechen. Alle Schriftstellen beschreiben das Kommen dieser Zeit nicht als allmähliche Dämmerung, die die Finsternis langsam vom Himmel verdrängt, sondern als ein plötzlich auftretendes Licht, das die ausgeprägte Hoffnungslosigkeit, in der die Völker sind, vertreiben wird. Dann wird dieses Licht in friedlicher Pracht über eine erlöste und befreite Welt scheinen.
Die tausendjährige Herrschaft
Die Herrschaft von Christus wird in der Bibel häufig erwähnt. Ihr Glanz und Segen, soweit sie Israel betreffen, treten im Alten Testament besonders hervor und stehen klar angedeutet im Hintergrund des Neuen. Segen und Herrlichkeit haben sogar gelegentlich einen Lichtstrahl durch die stärkste Hoffnungslosigkeit der Strafgerichte, die dieses Buch enthält, schimmern lassen. Entsprechend dem Charakter der Offenbarung wird hier mehr die Vergeltung als der Segen des messianischen Königreichs angeführt. «Er muss herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füsse gelegt hat» (1. Kor 15,25). Die erste Handlung seiner Regierung wird das Gericht über die Lebenden sein, von dem wir im Tier und seinen Armeen ein schreckliches Beispiel haben. Die letzte Handlung wird das Gericht der Toten sein, wenn auch der Tod und der Hades in den Feuersee geworfen werden.
Die Mitherrschaft
Kapitel 20,4-6
Die irdischen Herrlichkeiten des messianischen Reichs werden, wie bereits erwähnt, in diesem Bibelbuch nur gestreift. Doch die himmlischen Herrlichkeiten, über die wir in anderen Bibelstellen nichts finden, werden hier detaillierter beschrieben. Von den Gläubigen der Gnadenzeit wird gesagt, dass sie «Erben Gottes und Miterben Christi» sind (Röm 8,17). Wenn Christus regieren wird, wird Er dies nicht allein tun, sondern zusammen mit seinen Erlösten. Dieser Gesichtspunkt wird uns jetzt vorgestellt.
«Und ich sah Throne, und sie sassen darauf, und es wurde ihnen gegeben, Gericht zu halten; und ich sah die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren, und die, die das Tier nicht angebetet hatten noch sein Bild, und das Malzeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und an ihre Hand. Und sie wurden lebendig und herrschten mit dem Christus tausend Jahre. Die Übrigen der Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung. Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre» (V. 4-6).
Drei Gruppen werden hier mit Christus in seiner Herrschaft verbunden. Die erste wird nicht beschrieben: «Und ich sah Throne, und sie sassen darauf.» Wer sind diese? Es sind die himmlischen Heere, die mit Christus erschienen sind, denn es werden keine anderen erwähnt, auf die es sich beziehen könnte. Der Grund dafür, dass sie nicht näher beschrieben werden, liegt wohl darin, dass niemand anders als sie gemeint sein kann.
Diese himmlischen Heere bestehen, wie wir bereits gesehen haben, aus den Gläubigen der Versammlung. Auch die alttestamentlichen Gläubigen sind allenfalls darin eingeschlossen. Die Bekleidung aus feiner Leinwand, weiss und rein, ist zwar das Brautkleid der Frau des Lammes. Doch es symbolisiert die gerechten Taten der Heiligen, so dass auch Gläubige von anderen Heilszeitaltern damit geschmückt werden können. Es gibt zwar keine biblische Aussage darüber, dass diese ebenfalls mit Christus regieren werden. Aber die 24 Ältesten sitzen auf Thronen, was auf Herrschaft hindeutet (Kap. 4,4). Es wird vergleichsweise wenig über ihr besonderes Teil in der himmlischen Herrlichkeit berichtet. Das Alte Testament schweigt ganz darüber und das Neue gibt uns ebenfalls kaum Aufschluss dazu. Die Frau des Lammes ist die Versammlung und nur die Versammlung. Aber es kann durchaus sein, dass die alttestamentlichen Gläubigen in den himmlischen Heeren, die Christus begleiten und als erste der drei Gruppen mit Ihm regieren werden, eingeschlossen sind.
Während dieser Herrschaft erhält die Versammlung ihr lang verheissenes Teil. Gläubige, die ganz in das Bild von Christus umgestaltet sind, werden seine Herrschaft über den «zukünftigen Erdkreis» teilen. Wie gross ist der Reichtum der Gnade Gottes für alle, die zu Jesus, dem Heiland, Zuflucht genommen haben! Nachdem der Apostel Paulus die abscheulichsten Verfehlungen und Laster der Korinther aufgezählt hat, kann er ihnen sagen: «Solches sind einige von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes» (1. Kor 6,11). Von solchen wird bezeugt, dass sie Erben Gottes und Miterben Christi sind. Weiter heisst es in Epheser 1,10.11 von der Verwaltung der Fülle der Zeiten: «Alles unter ein Haupt zusammenzubringen in dem Christus … in dem wir auch ein Erbteil erlangt haben.»
Aber neben dieser ersten Gruppe gibt es noch zwei andere. Beim Öffnen des fünften Siegels in Kapitel 6,9 wurden «unter dem Altar die Seelen derer gesehen, die geschlachtet worden waren um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses willen, das sie hatten». Das ist die zweite Gruppe, die in unserer Stelle als «die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren», beschrieben werden. Es sind die Märtyrer der ersten Hälfte der 70. Jahrwoche Daniels. Diese hatten für ihr Blut zu Gott um Vergeltung und Rache an den Menschen auf der Erde geschrien. «Und es wurde ihnen, einem jeden, ein weisses Gewand gegeben; und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet sein würden, die ebenso wie sie getötet werden würden» (Kap. 6,11).
Diese Mitknechte und Brüder der früheren Märtyrer bilden die dritte Gruppe derer, die an der ersten Auferstehung teilhaben werden. Sie besteht aus denen, die sich während der grossen Drangsal (also in der zweiten Hälfte der 70. Jahrwoche Daniels) geweigert haben, das Tier und sein Bild anzubeten und dafür umgebracht worden sind. Es sind Gläubige, die wir bereits im Vorausblick im Himmel gesehen haben: «Ich sah etwas wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt, und sah die Überwinder über das Tier und über sein Bild und über die Zahl seines Namens an dem gläsernen Meer stehen, und sie hatten Harfen Gottes» (Kap. 15,2).
Die eigentliche Hoffnung beider Gruppen war nicht auf den Himmel gerichtet, sondern auf die Erde. Sie wurden nach der Zeugniszeit der Versammlung auf der Erde, d.h. nach der Gnadenzeit berufen, mussten aber durch den Tod gehen. Ihr Glaube richtete sich auf das Kommen des Herrn Jesus in Herrlichkeit, um auf dieser Erde zu herrschen. Davon haben sie gezeugt; dafür sind sie gestorben. Durch ihren Märtyrertod haben sie die eigentliche Hoffnung für das verloren, wovon sie gezeugt haben und wofür sie gestorben sind. Die himmlische Hoffnung war also nicht ihr Teil. Aber was dann?
An diese letzte Gruppe erging eine Stimme aus dem Himmel: «Glückselig die Toten, die im Herrn sterben, von nun an! Ja, spricht der Geist, damit sie ruhen von ihren Arbeiten, denn ihre Werke folgen ihnen nach» (Kap. 14,13). Jetzt sehen wir, was diese Glückseligkeit ist. Anstelle ihres irdischen Segens, den sie verloren haben, wird es ihnen geschenkt, das himmlische Teil der Versammlung und wohl auch der Gläubigen des Alten Testaments in der Mitherrschaft Christi zu teilen. Was für ein gesegneter Wechsel! Es freut Gott zu geben, und zwar nicht einfach nach dem Mass seiner Berufung, sondern über jedes Mass hinaus nach der Überfülle seiner eigenen Gnade.
Diese drei Gruppen werden mit Christus leben und herrschen. An diesem Punkt verlässt das Buch seine übliche symbolische Sprache und spricht dafür in nüchterner Einfachheit, die keinen Raum für Missverständnisse offen lässt. Es wird gesagt, dass Christus kommt, um die Welt zu richten, dass Er nach dem Überwinden seiner Feinde und dem Einschliessen Satans im Abgrund, 1000 Jahre herrschen wird.
In diesem Reich werden die drei Gruppen von himmlischen Gläubigen mit Ihm leben und herrschen, während die übrigen Toten nicht lebendig werden, bis die 1000 Jahre vorüber sind. Dies zeigt, dass der grösste Teil der hier angeführten Gläubigen tot war und nun auferstanden ist. Denn wenn sie nur entkörperte Geister gewesen wären, wo würde dann der Unterschied gegenüber den «Übrigen der Toten» bestehen? Der Unterschied liegt nicht in der Tatsache, dass ihre Seele und ihr Geist lebendig waren, denn das gilt für beide, sondern dass ihre toten Körper tatsächlich auferstanden sind.
Dann heisst es weiter: «Dies ist die erste Auferstehung.» Das weist daraufhin, dass es mehr als eine Auferstehung gibt, und dass die Personen, die mit Christus leben und herrschen, an der ersten teilhaben. Es wird hinzugefügt: «Glückselig und heilig, wer teilhat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre.» Keine Aussage könnte klarer sein. Es ist offensichtlich, dass es zwei Auferstehungen gibt: Die erste betrifft die Gläubigen. Sie findet vor dem Tausendjährigen Reich statt. Die zweite Auferstehung betrifft die Ungläubigen. Sie erfolgt nach dem Tausendjährigen Reich. Wenn dies nicht eine Auferstehung des Körpers bedeutet, wo sonst würde diese in der Bibel gelehrt? Die Theologie, die den Lehrinhalt dieser Stelle in Zweifel zieht, könnte gleichermassen die biblische Lehre jeder anderen Stelle über irgendeinen Gegenstand in Zweifel ziehen, was sie auch tut.
Die Christenheit hat durch ihre Weltförmigkeit die lebendige Hoffnung auf die Rückkehr des Herrn Jesus zur Entrückung der Seinen verloren. Sie hat begonnen, nur auf das Ende der Zeit zu blicken. So hat die verkehrte Lehre von einer allgemeinen Auferstehung und einem allgemeinen Gericht am Ende der Zeit eine breite Zustimmung gefunden. Die Theologie hat versucht, Bibelstellen damit in Übereinstimmung zu bringen. Aber keine Manipulation kann die wahre Bedeutung einer Bibelstelle wie die vorliegende zerstören. Sie sagt klar, dass es zwei Auferstehungen gibt: eine zum Leben und eine zum Gericht. Zudem macht sie deutlich, dass zwischen der ersten und der zweiten ein Zeitraum von 1000 Jahren liegt.
Andere Bibelstellen zeigen, dass die erste Auferstehung dann stattfindet, wenn Christus für die Seinen kommt. «Der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein» (1. Thes 4,16.17). – «Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden zwar nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden, in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden» (1. Kor 15,51.52).
Diese Passagen zeigen, dass die erste Auferstehung stattfinden wird, wenn der Herr Jesus für seine lebenden Gläubigen kommen wird, und dass dies eine lebendige Hoffnung für jede Generation von Gläubigen auf der Erde sein sollte. Unser Herr sagt: «Eure Lenden seien umgürtet und die Lampen brennend; und ihr, seid Menschen gleich, die auf ihren Herrn warten, wann irgend er aufbrechen mag von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich öffnen» (Lk 12,35.36). Paulus empfiehlt die Thessalonicher, weil sie sich «von den Götzenbildern zu Gott bekehrt haben, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn aus den Himmeln zu erwarten» (1. Thes 1,9.10).
Das ist der Hauptakt der ersten Auferstehung, der vor den Gerichten und Drangsalen stattfinden wird, die in diesem Buch aufgeschrieben sind. Er umfasst alle der ersten Gruppe. Das sind alle Gläubigen, die durch die 24 Ältesten repräsentiert werden, die in verherrlichten Körpern rund um den Thron Gottes gesehen werden, während die Gerichte die Welt heimsuchen. Die beiden anderen Gruppen, die an dieser Auferstehung teilhaben werden, erleiden den Märtyrertod während dieser Gerichte. Ihre Auferstehung ist daher eine Art Zusatz zur bereits beschriebenen grossen Szene. Sie wird zumindest teilweise durch die Auferstehung der zwei Zeugen symbolisiert. Es wird nicht gesagt, dass diese beiden Gruppen von Gläubigen einen Teil der Braut bilden. Der Versammlung ist ein besonderer Platz des Segens vorbehalten. Wie die übrigen Gläubigen, die an dieser Auferstehung teilnehmen, werden aber jene Märtyrer glückselig und heilig genannt. Sie sind vom «zweiten Tod» befreit und «werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm herrschen tausend Jahre».